Exotische Flügelwesen neu arrangiert: Lisl Ponger in der Innsbrucker Galerie FO.KU.S.
Das exotische Flügelwesen trägt ein Slogan-Shirt und bietet auch per
Kompass Orientierungshilfe. Bereits der historischen Bildvorlage von
Antonio de Pereda ist Kritik an Macht und Herrschaft eingeschrieben,
Lisl Ponger erstellte in der selben Grammatik und mit detailgetreuer
Aktualisierung eine zeitgemäß pointierte Fassung. Minstrel-Maske,
Kaffeebohnen und Empire State Building lassen die Totenköpfe finsterer
kodiert erscheinen als im Vanitas-Motiv der Vorlage. Das Großformat aus
der Serie "Die Beute" ist im Rahmen von Wahre Bilder zu sehen.
Unter
den Fotoarbeiten von vierzehn Künstlerinnen und Künstlern finden sich
Selbstinszenierungen von Cindy Sherman oder Tracey Moffat ebenso wie
historisch Faszinierendes von René Magritte mit Frau Magritte.
Spielerisch wird die historische Ästhetik bei der 1974 im Iran
geborenen Shadi Ghadirian. In der Serie "Qajar" arrangiert sie junge
Frauen zwischen den Zeiten, mit Tschador und Staubsauger. (pen / DER
STANDARD, Print-Ausgabe, 28.12.2006)