Bregenz
(VN-cd) Diesmal geht es nicht einfach um das
"innere Fokussieren, um Abstand zu gewinnen von der eigenen Arbeit",
wie Werner Grabher, Leiter der Kulturabteilung des Landes, die schon
länger bestehenden Ateliers in Pyrgi (Griechenland) und Paliano
(Italien) charakterisiert, beim Projekt Montreal geht es um die
Vernetzung, um den Austausch.
Geleitet vom Künstler Marbod Fritsch, soll das
inhaltsreiche Montreal-Projekt im nächsten Jahr gestartet werden.
Kulturlandesrat Hans-Peter Bischof hat in einem Gespräch mit den
"Vorarlberger Nachrichten" erst jüngst den (Künstler-)Austausch als
den Schwerpunkt im Bereich Kultur für das Jahr 2002 angekündigt, die
Einrichtung eines Ateliers in der kanadischen Metropole ist ein Teil
davon.
Vernetzung ist wichtig
Werner Grabher ist es wichtig, dass die Künstler, die im
nächsten Jahr jeweils für etwa zwei Monate nach Montreal fahren,
"nicht einfach in einem Atelier arbeiten, sondern auch vor Ort mit
anderen Partnern vernetzt sind." Marbod Fritsch hat bereits konkrete
Kontakte zu Hochschulen und Kunstinstitutionen aufgebaut. Ein
Unterfangen, das schwer genug ist, das den Künstlern aber auch
entsprechende Weiterbildung, Weiterentwicklung bzw. Begegnung mit
dem internationalen Kunstbetrieb und seinen Arbeitsweisen
ermöglicht.
Die Auswahl erfolgt nicht über Bewerbungen, die dann von der
Kunstkommission gesichtet werden, sie obliegt dem Projektbetreuer
Marbod Fritsch. Er habe die Kontakte hergestellt und es sei daher
wenig zielführend, die Auswahl der Künstler durch alle Gremien zu
ziehen.
Ins Land wirken
Grabher: "Montreal ist nicht vergleichbar mit Pyrgi und
Paliano, das ganze Unternehmen ist als ,ein Projekt` zu definieren.
Es macht Sinn, wenn dazu Künstler ausgewählt werden, die mit
ähnlichen thematischen Bezügen befasst sind." Noch wichtiger als die
zentrale Situierung des Ateliers sind, so Grabher, die
Kontaktstellen. "Was dort geschaffen wird, soll selbstverständlich
auch ins Land wirken."
Alte Ateliers bleiben
Die Wohnateliers in Griechenland und Italien, die das
Land - im Fall von Pyrgi schon seit Jahren - mit Künstlern
verschiedener Sparten beschickt, werden vorerst noch behalten. Was
Vorarlberger Künstler in einem kleinen Nest auf einer griechischen
Insel so schreiben, ist im Übrigen in der vor einigen Monaten von
Erika Kronabitter herausgebrachten Anthologie "Pyrgi" nachzulesen.
Auf nach Mexiko
Ein Austauschprojekt des nächsten Jahres soll sogar bis
nach Mexico City führen. Dort hat das Bundeskanzleramt eine
Initiative gestartet, von der nun auch eine Vorarlbergerin oder ein
Vorarlberger profitieren kann. Ein weiterer Vorteil für das Land: Im
Gegenzug kommt eine Mexikanerin oder ein Mexikaner zu uns.
Marbod Fritsch bringt Vorarlberger Künstler nach
Montreal.