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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
25. Jänner 2007
14:29 MEZ
Foto: APA/Schneider
Das Palmenhaus im Schlosspark Schönbrunn.

Bundesdenkmalamt sucht Sponsoren
Handlungsbedarf an vereinzelten Denkmälern - Suche nach Sponsoren etwa für den Rutschturm "Toboggan" im Wiener Prater

Wien - Das Bundesdenkmalamt (BDA) zieht eine positive Bilanz über erfolgreich abgeschlossene Restaurierungen und Gebäudeinstandsetzungen des vergangenen Jahres in Wien: Als herausragendes Prunkstück wurde die Kirche am Steinhof präsentiert. An vereinzelten Denkmälern "brenne" allerdings "der Hut", unterstrich Landeskonservatorin Barbara Neubauer.

Für den Rutschenturm "Tobbogan" im Wiener Prater werden etwa laut Bundesdenkmalamt noch dringend Sponsoren gesucht. Dieser sei ursprünglich 1913 als Rutschbahn errichtet worden und stelle das heute älteste existente Erlebniskonstrukt dar, betonte Neubauer.

Altes Palmenhaus in Schönbrunn

Die Rettung der Sofiensäle sei erst durch die Unterschutzstellung der von der Brandkatastrophe verschonten Bauteile maßgeblich ermöglicht worden. Nach eingehenden restauratorischen Untersuchungen und der Herstellung einzelner Abgüsse seien nun die Voraussetzungen für die Wiederherstellung des Saales gegeben. Im Frühjahr ist die Anlegung einer so genannten Musterachse geplant.

Zahlreiche weitere Projekte harren im Jahr 2007 noch Aktionen durch das Bundesdenkmalamt: Das ehemalige Handelsgericht in der Riemergasse steht dabei laut BDA ebenso noch an wie das Ronacher oder die Arbeiterkammer in der Prinz-Eugen-Straße.

Das Alte Palmenhaus im Schlosspark Schönbrunn wird künftig vom Tiergarten genutzt werden: Hinter und in zahlreichen Umbauten der 1930er, 1950er und 1970er Jahre verborgen, blieben große Teile des im frühen 19. Jahrhundert errichteten Gewächshauses erhalten und werden nun sukzessive freigelegt. Schon 2008 sollen sich hinter den original wieder hergestellten Glasfassaden Orang-Utans tummeln.

Obeliskbrunnen

Im Jahr 2006 sei es mit der Fertigstellung der Restaurierung von Otto Wagners Postsparkasse in der Inneren Stadt gelungen, die zeitgemäßen Anforderungen einer Bank mit dem Denkmalschutz zu verbinden, zeigte sich Neubauer stolz. Weitgehend abgeschlossen seien auch die Arbeiten am barocken Obeliskbrunnen und die so genannten Weißgoldzimmer im Osttrakt von Schloss Schönbrunn.

Mit den Attikafiguren und Brunnenanlagen des Schlosses Belvedere, dem Primglöckleintor des Stephansdomes, der Pestsäule am Graben und der Vesperbildkapelle der Michaelerkirche sei es gelungen, weitere Tourismusmagneten im vergangenen Jahr nach den Vorgaben des Bundesdenkmalamts zu restaurieren.

Fertigstellungen

Neubauer betonte die Relevanz der Fertigstellungen für Tourismus und Fremdenverkehr. Sie präsentierte eine Studie, die vom Wien-Tourismus und der Stadt Wien vorgestellt wurde, wonach 84 Prozent der befragten Touristen angaben, in erster Linie wegen "Kunst und Kultur" die Bundeshauptstadt zu besuchen. Steigende Tourismuszahlen, aber auch neu geschaffene bzw. beträchtlich wachsende Arbeitsmärkte für Restauratoren würden die Denkmalpflege zu einem nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor machen. (APA)


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