Sonntag: "Sinn und Sinnlichkeit" - Mediengespräche im Votiv-Kino
Die Strategien der Filmgestaltung
Von Anton Silhan Zum 15. Mal finden am Sonntag in Wien die
Mediengespräche im Kino unter dem Motto "Sinn und Sinnlichkeit" statt. Im
Blickpunkt steht diesmal im Votiv-Kino die "Wahrnehmung": "Kino spüren -
Strategien der emotionalen Filmgestaltung".
Über dieses Thema spricht der Wiener Mediendramaturg
Christian Mikunda (Beginn um 11 Uhr). Er analysiert und erläutert, wie
Bildkomposition, Kameraführung, Farben, Ton und Schnitt eingesetzt werden,
um den Zuschauer emotional anzusprechen und somit etwa jenes bekannte
"Star Wars" Körpergefühl herbeizuführen. Wenn Björk etwa in "Dancer in
the dark" von einer Fabrik träumt, in der Menschen und Maschinen sich im
gleichen Takt bewegen, würden wir am liebsten mittanzen. Und wenn George
Lucas uns in "Star Wars" durch Schluchten eines fremden Planeten rasen
lässt, spüren wir das durchaus in der Magengrube.
Spezielle
Effekte
Wie erreicht man solche Effekte? Wie werden
Bildkomposition, Kameraführung, Farben, Ton und Schnitt eingesetzt?
Christian Mikunda analysiert am Sonntag anhand zahlreicher Beispiele
die wahrnehmungspsychologischen Grundlagen und die kulturelle Bedingtheit
der emotionalen Filmsprache. Im Anschluss an das Referat stehen um 12
Uhr assoziative Materialien zum Thema, nämlich Filmbeispiele unter dem
Motto "Zurück zu den Wurzeln", auf dem Programm.
Kinopionier
Georges Méliès
Zu sehen sind so faszinierende Werke wie die
frühen Filme des Kinopioniers Georges Méliès: aus dem Jahr 1898 "Un homme
de têtes", aus 1900 "L'homme-orchestre - Nouvelles luttes extravagantes",
aus dem Jahr 1901 stammt "Barbe bleue - L'homme à la tête en caoutchouc",
aus dem Jahr 1902: "Voyage dans la lune", 1903: "Le cake-walk infernal - e
mélomane - Le chaudron infernal", 1904: "Les cartes vivantes - Le roi du
maquillage - Le Thaumaturge chinois", 1905: "Le tripot clandestin - Les
affiches en goguette", aus dem Jahr 1909 steht zum Abschluss Méliès' "Le
locataire diabolique" auf dem Programm. Moderiert werden die Filme von
Madeleine Malthête-Méliès in englischer Sprache. Die von dem Wiener
Filmwissenschaftler Franz Grafl kuratierte "Lectures"-Reihe "Sinn und
Sinnlichkeit", die nun bereits mit ihrer 15. Veranstaltung aufwarten kann,
ist eine Kooperation zwischen dem Institut Pitanga (Institut zur Förderung
und Vermittlung von Wissenschaft und Kultur) sowie dem Institut für
Theater-, Film- und Medienwissenschaft der Universität Wien. Der
Eintritt betägt 6,50 Euro; ab 10 Uhr besteht die Möglichkeit, das
Sonntagsfrühstück (telefonische Reservierung unter 01/317 35 71) im Kino
einzunehmen (plus 3 Euro).
"lectures"-Reihe
Generell
merkt Franz Grafl zur Gestaltung der "lectures"-Reihe an: Das Internet
werde als "Kommunikation im Herzen der Modernität" bezeichnet. Das
tägliche Oszillieren zwischen alten und neuen Medien als intellektuelle
und emotionale Herausforderung stehe daher thematisch im Mittelpunkt
dieser Reihe. "Wird die Mediengesellschaft vor allem strukturell,
organisatorisch und juristisch gedacht, so soll durch die ,lectures' das
Augenmerk auf die formal-ästhetischen Veränderungen gerichtet werden, die
durch den Wandel, die Erweiterung und die Ergänzung von audiovisuellen
Medien mit den ,alten' Medien Malerei, Literatur, Musik und Theater
entstehen werden." Entwicklungsrelevante Perspektiven und Beispiele
der theoretischen und praktischen Auseinandersetzung mit der Ästhetik der
"alten" und "neuen" Medien, die in ihrem thematischen und formalen
Diskurs, in ihrer kommunikativen und informativen Dimension auf jeweils
frühere Erfahrungen in Vermittlung und Rezeption zurückgreifen, werden
durch Vorträge in zeitgemäßer Form vermittelt.
Lustvoll
nachdenken
Die Referenten für die Veranstaltungsreihe werden
aus dem fachspezifischen und universitären Bereich von Wien und Österreich
sowie anderen Ländern eingeladen. Die Vortragsreihe soll laut Veranstalter
zu einer interaktiven Präsentationsplattform für zukunftsweisende Arbeiten
in Theorie und Praxis werden. Die Termine sind von rezeptionshistorischen
Themen und von der Intermedialität zwischen Literatur, Film, Theater und
Internet geprägt. Die Veranstaltungsreihe, so Franz Grafl, findet in einem
Kinosaal statt, in dem zwar geweint und gelacht wird, aber - zumindest in
unseren Breiten - vor allem geschwiegen werden muss. Jetzt kann hier
"nicht nur über Medien gesprochen, sondern auch lustvoll darüber
nachgedacht werden". Weitere Informationen via Internet http://www.pitanga.at/
oder direkt im Institut Pitanga, Tel. (01) 586 89 63.
Erschienen am: 18.06.2003 |
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