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Leopold-Museum sondiert zu verkaufende Schiele-Blätter

02.03.2011 | 17:30 |  (DiePresse.com)

Das Leopold-Museum hat zwei Auktionshäusern eine Liste mit 41 Schiele-Zeichnungen vorgelegt, die für einen Verkauf infrage kommen. Mit dem Geld will man den Kredit für Schieles "Wally" zurückzahlen.

Umgerechnet 15 Millionen Euro hat das Wiener Leopold Museum im Vorjahr als Vergleich an die Erben von Lea Bondi-Jaray gezahlt und so die Rückkehr des beschlagnahmten "Bildnis Wally" von Egon Schiele nach Österreich finanziert. Um den entsprechenden Kredit rückzuzahlen, sollen Werke aus der Sammlung verkauft werden. Das Museum hat deshalb den Auktionshäusern Christie's und Sotheby's Anfang Dezember 2010 eine Liste mit 41 Blättern vorgelegt, um eine erste Einschätzung zu erhalten.

Laut „Standard" sind allerdings einige der Schiele-Blätter selbst „problematisch". So soll die Zeichnung „Liegende mit erhobenem rechten Bein" (1914) aus dem Besitz des ins KZ Dachau deportierten Kabarettisten Fritz Grünbaum stammen. Diethard Leopold, Vorstand der Leopold-Stiftung, hält das für unwahrscheinlich. Und ein Sprecher des Museums meint, man könne aus einer lückenhaften Provenienz eines Werks nicht automatisch schließen, dass es sich um Raubkunst handle.

Im Leopold Museum betont man, dass man sich bei den Überlegungen, durch welche Verkäufe der "Wally"-Vergleich konkret zu finanzieren sei, noch in einem sehr frühen Stadium befinde. Der Kredit zur Finanzierung sei erst bis Sommer 2013 zu begleichen, obgleich man freilich eine frühere Lösung anstrebe.

 


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