Kultur/Medien | 24.07.01 | www.DiePresse.at
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MQ: Durch Streit um die Mieten fallen Kosten an

Im Museumsquartier spitzt sich der Streit zu. Public Netbase hat die Räumungsklage erhalten. MQ-Chef Wolfgang Waldner warnt, daß durch Bauverzögerung entstehende Kosten von den Verursachern übernommen werden müßten.

Das Zelt steht noch immer. Mit einer Camouflage-Inszenierung von Public Netbase im Military-Look sollen die Medien auf den Konflikt im Museumsquartier (MQ) aufmerksam gemacht werden. Heute, Dienstag, wollen sich die Vertreter von Public Netbase in einer Pressekonferenz wieder gegen die erhaltene Räumungsklage zur Wehr setzen - medial und rhetorisch.
Wolfgang Waldner, Geschäftsführer des MQ, hat diesen Schritt gesetzt, da sich Public Netbase weigert, aus den alten Räumlichkeiten wie geplant auszuziehen, um die Renovierung des Fischer-von-Erlach-Trakts zu ermöglichen. Nach den Instandsetzungsarbeiten dürfte die Kunst-Gruppe wieder in die adaptierten Räume zurück, erklärt Waldner. Public Netbase bezweifelt dies: Im neuen Vertrag sei nicht vermerkt, wo die künftigen Räume liegen sollten. Es sei zudem zu befürchten, daß diese nicht so groß wie die jetzigen sein würden.
Public Netbase gehe es nicht um den Mietvertrag, behauptet Waldner, sondern um einen Medienauftritt und den Kampf gegen Schwarz-Blau - der Bund ist Mehrheitseigentümer des MQ. Immerhin habe er sich mit den anderen Mietern grundsätzlich geeinigt, sagt Waldner der "Presse". Nun liegt eine Räumungsklage am Tisch, die notfalls auch exekutiert werde. Und wieder könne sich Public Netbase des Interesses der Medien sicher sein. Das Problem laut Waldner: Das vom MQ beauftragte Bauunternehmen habe ihn bereits gewarnt, daß eine Verzögerung hohe Kosten verursachen würde. Diese Kosten müßte er gemäß seinem Auftrag als MQ-Geschäftsführer von der Gesellschaft fernhalten, die Verursacher müßten diese übernehmen. Zudem meint Waldner: "Durch die Verzögerung wird sich auch der Einzug der anderen Kunst-Gruppen verspäten."

© Die Presse | Wien
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