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15.12.2001 - Kultur News
KUNSTLUST
Wie baut Österreich? Diese Frage stellt man sich im Wiener Architekturzentrum schon zum zweiten Mal. Emerging Architecture 2 heißt die Auswahl zeitgenössischer österreichischer Architektur, die die im Vorjahr begonnene Reihe fortsetzt.


An zehn Informations-Terminals mit Schautafeln und Monitor werden die Projekte - realisierte Bauten, Wettbewerbs-Entwürfe und Studien - von insgesamt zehn Architektenteams aus Bregenz, Graz, Innsbruck, Salzburg und Wien vorgestellt.

Der die Auswahl ausgezeichnet dokumentierende Katalog (Springer) und die Präsentation sind in Englisch und Deutsch gehalten, die Terminals transportabel. Die Schau wird, wie schon das Projekt zuvor, später auf die Reise geschickt.

Otto Kapfinger hat die Projekte ausgewählt, hat auf Spektakuläres, Großes, Modisches verzichtet und die Qualität, die aktuellen Strömungen in meist kleineren Projekten gefunden.

Transparenz, der ehrliche Einsatz leichter, durchscheinender Baustoffe fällt auf. Die gezeigte Architektur klotzt nicht, sondern geht den Dialog mit der Umgebung ein. Sie ist nicht verspielt, sondern sucht klaren Ausdruck über den optimalen Einsatz der Materialien.

Drei Viertel der ausgewählten Bauten finden sich übrigens außerhalb von Wien - und sie zeigen was gerade fern der Metropole an Qualität, vor allem im Kleinen, möglich ist. Zur Eröffnung des neuen Architekturzentrums wurde das Ziel formuliert, Bewußtsein für qualitativ hochwertiges Bauen in Österreich zu schaffen - hier stimmt der Kurs (Bis 15. April).

Gebautes ganz aus dem eigenen Blickwinkel gesehen vermitteln die Ölbilder des vor allem für seine Aquarelle bekannten Heribert Mader in der Wiener Galerie Wolfrum. In pastosem Farbauftrag und mit aufs Wesentliche reduzierten Formen suchte Mader die Atmosphäre von Venedig und New York stimmig auf die Leinwand zu bannen (Bis 12. Jänner).

Hans Gangoly revitalisierte 1999 die "Ehemalige Stadtmühle" in Graz. Photo: Katalog



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