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Restitutionsforderung von Sammlung Leopold-Bildern

20.02.2008 | 13:07 |  (APA)

Als "wahrscheinlich größte Präsentation von Raubkunst in Österreich seit vielen Jahren" bezeichnen die Grünen die laufende Ausstellung zu Albin Egger-Lienz im Wiener Leopold Museum. "Ausgerechnet heuer - 70 Jahre nach dem 'Anschluss' - 14 Werke mit mehr als bedenklichen Provenienzen zu zeigen, ist nur noch im Leopold Museum möglich", ereiferte sich Kultursprecher Wolfgang Zinggl am Mittwoch.

Von Kulturministerin Claudia Schmied forderte er, im Leopold Museum eine unabhängige Restitutionsforschung zu betreiben.

Neben elf Gemälden aus dem Museum Schloss Bruck in Lienz, einem aus dem Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum und einem aus dem Kärntner Landesmuseum ist es vor allem das Bild "Waldinneres" aus der Sammlung Leopold, das laut Zinggl längst an die Erben der Familie Duschinksy zurück gegangen wäre, würde das Leopold Museum unter das Restitutionsgesetz fallen. Zusammen mit den Fällen von Egon Schieles "Häuser am Meer" aus der Sammlung Jenny Steiner und dem "Bildnis Wally" aus der Sammlung Lea Bondi-Jaray, um das seit zehn Jahren gerichtlich gestritten wird, gebe es reichlich Handlungsbedarf.

"Der Vorstand der Stiftung Leopold, der zur Hälfte vom Bund gestellt wird, soll sich endlich dem Restitutionsgesetz unterwerfen", forderte Zinggl. Allein die Kosten für den Rechtsstreit um das "Bildnis Wally" seien im Kulturbericht 2005 mit 500.000 Euro pro Jahr beziffert worden.

(APA)


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