Klosterneuburg (APA) - Das neue,
weltweit einzigartige "Museum Gugging - Art / Brut Center"
wird am heutigen Mittwoch eröffnet. Im Vorfeld hob
Staatssekretär Morak hervor, dass es dem Arzt und Künstler
Johann Feilacher gelungen sei, einen Paradigmenwechsel im
Zugang zu den ursprünglich therapieorientierten Arbeiten der
Gugginger Künstler herbeizuführen.
Gugginger Art
Brut sei "Kunst. Geschaffen von Außenseitern, Einzelgängern.
Aber es ist Kunst", sagte Morak. Die Neudeutung der zunächst
therapieorientierten Arbeiten als Kunst sei Feilacher zu
danken. Und: "Wirkliche Weltkunst wird von Gugging ihren
Ausgang nehmen", meinte Morak. Als er erstmals von Feilachers
Museumsprojekt hörte, sei für ihn sofort klar gewesen, dass
sich der Bund in Absprache mit dem Land Niederösterreich
beteiligen werde. Niederösterreichs Kulturlandesrätin Petra
Bohuslav zeigte sich beeindruckt, was hier - auf dem Areal der
einstigen Psychiatrie - künstlerisch tagtäglich entsteht. In
diesem Fall sei Kunst auch Brücke zur Gesellschaft: "Behindert
ist nur, wer behindert wird." Hochtalentiert und psychisch
krank zu sein, sei kein Widerspruch. Als Feilacher vor 23
Jahren als Arzt in die Landesnervenklinik kam, lebten in dem
von Psychiater Leo Navratil gegründeten Zentrum für
Kunst-Psychotherapie 18 Personen. Heute leben zwölf Menschen
im "Haus der Künstler" gleich neben dem Museumsgebäude. Die im
Besitz der Künstler stehende Galerie wurde eröffnet. Auf 1.300
Quadratmetern Fläche werden unter dem Titel "Blug" rund 400
Werke von den "Großen" wie Johann Hauser, August Walla und
Johann Tschirtner (heute 86) bis zu den heute im "Haus der
Künstler" lebenden Johann Fischer, Johann Garber, Franz
Kernbeis, Johann Korec, Heinrich Reisenbauer, Arnold Schmidt,
Günther Schützenhofer und Karl Vondal präsentiert.
APA
12:16 28.06.2006 |