Hungerstreik gegen gekreuzigten Frosch
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Kippenbergers gekreuzigter Frosch sorgt weiter für Aufregung
(© APA)
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Von Gerald Jatzek / WZ Online
Ein gekreuzigter Frosch beschäftigt seit Monaten die Südtiroler Politik. Das Werk mit dem Titel Zuerst die Füße
von Martin Kippenberger sorgt seit der der Eröffnung des Bozener
Museums für Moderne Kunst (Museion) für Aufregung. Nun protestiert ein
Landtagsabgeordneter mit einem Hungerstreik gegen die "Pervertierung
des christlichen Kreuzes".
Während in Wien Kippenberger im Rahmen der Ausstellung Bad Painters
gewürdigt wird, sorgt in Bozen ein Werk des 1997 verstorbenen Künstlers
für Aufregung. Der gekreuzigte Frosch mit heraushängender Zunge und
einem Bierkrug in der rechten Hand regte schon bei der Eröffnung des
Museums den Bozner Bürgermeister Luigi Spagnolli auf. "Ich weiß
natürlich, dass Kunst provozieren muss, aber das geht meiner Meinung
nach doch zu weit. Die Religion und der Respekt vor ihr sollten
wichtiger sein als die Kunst", stellte der Politiker fest.
Dem Landtagsabgeordneten Franz Pahl von der SVP waren Worte nicht
genug. Er hat sich vor dem Museum postiert und ist in den Hungerstreik
getreten, um gegen das Werk zu protestieren. Kippenbergers gekreuzigten
Frosch bezeichnet er als "Persiflage einer zentralen Aussage des
Christentums", die die christliche Gemeinschaft Südtirols beleidige.
Mit den Landtagswahlen im Herbst habe seine Aktion nichts zu tun, sagte
Pahl.
Eben das bezweifelt sein Kollege Andreas Pöder (Union für Südtirol).
Er bezeichnete Pahls Hungerstreik als "scheinheilig". Noch vor zwei
Monaten habe Pahl wörtlich gesagt, dass ihn der Frosch überhaupt nicht
störe. Jetzt mache er damit Wahlkampf.
Die Union für Südtirol kritisiert die Präsentation des Kunstwerks
ebenso wie Landeshauptmann Luis Durnwalder, die Südtiroler
Freiheitlichen und Vertreter der Kirche.
Zu den wenigen Verteidigern des Frosches gehören die Südtiroler
Grünen sowie der Leiter der Landeskulturabteilung, Armin Gatterer, der
gegenüber der Zeitung Dolomiten erklärte: "Er wirft nur
Fragen auf, und es hängt nur von der Standfestigkeit eines politischen
Systems und kirchlicher Befindlichkeit ab, ob sie Platz haben für ein
solches Kunstwerk oder sich davon bedroht fühlen".
Links
Museion
MUMOK: Bad Painting
Wikipedia: Martin Kippenberger
Mittwoch, 23. Juli 2008
Kommentare zum Artikel:
24.07.2008 Gatterer soll sich mit d. gekreuzigten Frosch fotografieren lassen!
Der Begriff "Kunst" ist
heute soweit, dass es mit Schönheit, Geschmack, Kultiviertheit,
Respekt, Anstand, nur mehr ganz ganz wenig zu tun hat.
Mit dem heutigen Verständnis des Begriffs "Kunst" wurden und werden sehr Viele zum Narren gehalten.
Warum sollen verbildete "Künstler" mehr Freiheit (unter dem Titel "Freiheit der Kunst") haben als Normalbürger.
Der
Leiter der Landeskulturabteilung Armin Gatterer, wenn er schon so sehr
für Standfestigkeit u. Festigkeit gegenüber Bedrohungen eintritt sollte
sich direkt davor stehend mit dem gekreuzigten Frosch fotografieren und
filmen lassen. Da kann er gleich beweisen mutig er für dieses
"Kunstwerk" eintritt.
Herby
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