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Galerie Krinzinger. Schon seit seiner bekannten
Häuser-Serie Mitte der achtziger Jahre hat sich Hubert Schmalix dezidiert
vom Stil der pauschal bezeichneten "Neuen Wilden" distanziert. Eine
strenge Konstruktivität im Aufbau der Bildsituation dominierte. Seine
neuesten Arbeiten zeigen sich in einer souveränen und erfrischend
linearistisch flächigen Kompositionsordnung. Fließende Linienstrukturen,
stets an den Gegenstand gebunden, bespielen die Leinwand, deren
gewebeartige Textur unter der Malschicht noch deutlich zu spüren ist. Eine
der eindringlichsten Arbeiten ist jene, in der Schmalix sein wohl
bekanntestes Motiv, das nackte Mädchen, in die Ferne blickend, am Bauch
liegend, darstellt. Jedoch kippt die Figur sogleich in die Bildebene,
wodurch eine strenge und stabile vertikale Bildachse entsteht. Gedämpfte
Grau-Grünfarben decken die einzelnen Flächensegmente, die sich durch das
graphisch fließende Gewebe ergeben. Mit einem ordentlichen Schuß Ironie
greift Hubert Schmalix in seinen "Grandes Passions" ein genreartiges
Jagdthema auf. Die pathetische Szene nach der Jagd: Trophäe und geheiligte
Waffe, inszeniert ins Bild gesetzt. Generell wirken Schmalix' aktuelle
Bilder lyrisch, dekorativ und frisch zugleich. Dekorativ, in der Tradition
von Paul Gauguin und Henri Matisse, wenn der Künstler ein Stilleben mit
einer ornamentalen roten Tapete darstellt. Frisch, wenn er sehr
selbstverständlich besetzte und alltägliche Themen aufgreift. Somit kann
der 1952 in Graz geborene Schmalix als eine Schlüsselfigur und ein
Reibebaum im Diskurs des heute so oft geführten Realismus gesehen werden.
(I., Seilerstätte 16; bis 15. Februar)
Galerie Feichtner & Mizrahi. Neben der Malerei setzt
das Galeristenduo seit einiger Zeit vermehrt auf die Fotografie. Werner
Schrödls Photos sind zutiefst malerisch und romantisch in ihrer
Erscheinung. Sie suggerieren Geborgenheit, aber zugleich treten
Störfaktoren auf, die die Szenerie spannend gestalten. Eine schöne
Möglichkeit, wie Photographie nicht um ihrer selbst willen, sondern als
Mittel zum Zweck eingesetzt wird. Daneben überzeugen Stephan Reusses
geheimnisvolle Wärmedrucke von Steppenwölfen. Magdalena Frey zeigt surreal
anmutende Photocollagen, auf Erotik und ihr Unbewußtes anspielend. Ein
wenig schick und zeitgeistig. Veronika Bromova ist dagegen sanfter
geworden. Ihre fiktiven, computermanipulierten Körperschauen weichen
intimen Erinnerungsaufnahmen ihrer Reisen. Johannes Deutsch präsentiert
direkt vom Monitor aufgenommene obskure Photos, zwischen Sichtbarkeit und
Verschwinden. (I., Seilerstätte 19, bis 15. Februar)
© Die Presse | Wien
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