Mo,
18.3.2002
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Bildhauerische Grenzgänge
Hanno
Metzler mit "Limes" in der Galerie "allerArt"
Bludenz
(VN-ag) "Limes" bezeichnete den römischen Grenzwall
von Rhein bis Donau. "Limes" nennt der Bildhauer Hanno Metzler eine
neue Werkserie in der Remise Bludenz, die zwar mit Römern, Rhein und
Donau nichts am Hut hat, dafür umso mehr von Grenzen handelt.
Grenzen sind Einschränkung und Schutz. In 46 neuen
Arbeiten, jede 36 x 36 Zentimeter groß, aus Granit oder heimischem
Kieselkalk, unternimmt der Bildhauer Hanno Metzler (geboren 1959 in
Andelsbuch, lebt in Lingenau) eine Grenzwanderung der besonderen
Art. Dabei beschreibt der Begriff Bild-Hauer das künstlerische Tun
treffend wie selten. Denn ausgehend vom Material Stein bewegt sich
Hanno Metzler nicht nur an den Grenzen des Mediums Skulptur und
nähert sich mit seinen tafelbildartigen Wandarbeiten stattdessen
stark dem Bereich der Malerei an - er wagt den Sprung in fremdes
Terrain.
Ein Eindruck, der durch die gleich bleibenden Formate der
Steintafeln und deren friesartige Hängung im Raum noch verstärkt
wird. "Wenn der Stein die Leinwand ersetzt, macht der Bildhauer
Bilder", beschreibt Roland Jörg die offensichtliche Affinität zur
Malerei. Die Gefahr, sich dabei ins Niemandsland zu begeben ist
unbestreitbar vorhanden, Ihr begegnet Hanno Metzler mit Werken, die
nicht weder Malerei noch Skulptur sind, sondern immer beides
zugleich. Unterstützung bieten mitgelieferte Titel, wie "cross",
"horizont" oder "offen", die Gedanken anreißen, um vom Betrachter zu
Ende gedacht zu werden.
Oberflächenreize
Das Thema Grenze spiegelt sich in einer horizontalen
Linie, die auf (fast) gleicher Höhe durch alle Steinarbeiten geht.
Die leichten Verschiebungen und Ungenauigkeiten, was den Verlauf
dieser Linien anbelangt, wiederholen sich im Grundmaß, das eben
nicht exakt 36 x 36 Zentimeter ist, sondern immer wieder mit
leichten Unebenheiten spielt und in kleinen Abweichungen Spannung
schafft, die von der manuellen Bearbeitung herrührt, vom sanft
gebrochenen Widerstand des Steines zeugt und maschinell erzeugter
Perfektion und Glätte eine Absage erteilt. Das Leben dieser
Arbeiten, der haptische Reiz spielt sich klar an der Oberfläche ab,
wenn sich das Licht an den aufgeworfenen Graten bricht, wenn sich
polierte und roh behauene Flächen abwechseln oder der Schattenwurf
an der Wand die Werke noch plastischer wirken lässt.
Im Spiel mit immer neuen Bildmustern wird klar, dass zumindest
das Material kaum Grenzen setzt. |
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