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Kleine Galerie: Druckgrafische Arbeiten von Bogdan Krsic

Narrenschiff, Torheit, Tod

Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer

Debattieren Sie mit!1999 hat der 1932 in Sarajevo geborene, international bekannte Grafiker Bogdan Krsic eine böse Karikatur auf das Bombardement der Nato in Belgrad und Serbien entworfen: Ein Hungerleider-Schutzengel mit alterndem Drachengesicht schwingt ein Fähnchen und hat sich in einer akrobatisch verschlungenen Sitzhaltung auf ein Podest begeben. Dieses kleine Blatt zeigt viel von einem jahrzehntelangen Anliegen des Sohns eines antifaschistischen Dichters und der Gründerin und Generalsekretärin der Uni in Sarajevo: perfekte grafische Technik, kleines Format, um es erschwinglich und in hoher Auflage möglichst vielen Menschen zugänglich zu machen und figurale Komposition im Dienst humanistischer Ideen. Bis 17. Mai präsentiert die Kleine Galerie anlässlich des 70. Geburtstages von Krsic einen Querschnitt durch das druckgrafische Werk.
Der Künstler studierte nach der Ermordung seines Vaters 1941 in Belgrad und Prag; er orientierte sich an Vorbildern der Gotik und Renaissance, später kamen Goya und Callot - ähnlich den Anliegen des bekanntesten österreichischen Grafikers Herwig Zens - zu Dürer, Arcimboldo, Michelangelo, die in vielen Zyklen zwar spürbar, im Sinne der Postmoderne, anklingen, aber nicht streng übernommen werden.
Es geht um die pazifistischen und dem Menschenrecht nachspürenden Vorstellungen aus der Literatur seit Sebastian Brants "Narrenschiff" oder Erasmus von Rotterdams "Lob der Torheit". Über Kafka gelangt Krsic in die Moderne, in der das Buch für ihn Ausgangspunkt geblieben ist und er auch die schrecklichen Kriege in seiner Heimat in Allegorien illustriert. So ist der Tiefdruck in komplizierter Mischtechnik "Madonna der Massengräber" ebenso zu nennen wie seine Zyklen "Gespräche mit Goya" oder "Ballade über die Familie Stojkovic". Ganz besonders ansprechend sind die dem Künstler so wichtigen kleinen skizzenhaften Blätter wie "Der Abstieg" (des Don Quichote), "Ballonfahrt" oder "Verlorene Welt" - nicht selten als Exlibris angelgt.
Seit Ende der 60er Jahre ist der Künstler auch lehrend an der Akademie für angewandte Kunst in Belgrad tätig gewesen, wo er seine kritische und freiheitsliebende Haltung auch an seine Schülerinnen und Schüler vermitteln konnte, während seine Grafiken auf jeder internationalen Biennale gezeigt und oft auch ausgezeichnet wurden.

Erschienen am: 25.04.2002

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