Der Kurator Urs Stahel, Direktor des Fotomuseums im schweizerischen Winterthur, versucht die ungeheure Materialfülle zu strukturieren und reiht die Bilder in chronologischer Abfolge - beginnend bei den 1950er-Jahren bis zur Gegenwart. Zudem gibt es auch eine thematische Gliederung zu den Begriffen "Aktionismus", "Identität", "Bildspiele", "Konstruierte Wirklichkeiten", "Szenario", "Das Land" und "Sozialraum". Im Aktionismus-Abschnitt stehen die Wiener Künstler Günter Brus, Rudolf Schwarzkogler, Otto Mühl und Hermann Nitsch im Mittelpunkt.
In der Abteilung Identität finden sich etwa Valie Export oder Elke Krystufek; Bildspiele stellt die Frage nach den Bedingungen von Fotografie. Mit Österreichs Geschichte und Gegenwart beschäftigen sich die Arbeiten der Rubrik Das Land: Mauthausen-Fotos von Schriftsteller Heimrad Bäcker oder Leo Kandls Weinstuben. Zur Ausstellung ist ein umfangreicher Katalog erschienen (Verlag Christian Brandstätter). (dog/DER STANDARD, Printausgabe, 24./25./26.12.2005)