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19.09.2003 - Kultur&Medien / Ausstellung
Joanneum: Zeitgenössisch & international
In neuer Aufstellung präsentiert die Grazer Neue Galerie ihre Sammlungs­bestände.

Im Netzwerk der österreichischen Museumssammlungen nimmt die Grazer Neue Galerie einen exponierten Stellenwert ein. Während sich andere Museen vor allem durch punktuelle Schwerpunkte im Bereich der Malerei des 20. Jahrhunderts (Leopold Museum, Lentos), der Kunstgeschichte (Kunsthistorisches, Albertina), der Fotografie (Rupertinum, Fotomuseum Albertina) oder, ganz spezialisiert, der 60er-Jahre (MUMOK) auszeichnen, unterscheidet sich die Neue Galerie dadurch, dass sie neben der Kunst des 19. und 20. Jahrhunderts über eine der kompaktesten Sammlungen zeitgenössischer Kunst in allen Medien verfügt (im Bild: „La Pouppèe“ vonHans Bellmer). Das verdankt sich einerseits dem Engagement einiger bedeutender österreichischer Privatsammler, einzelner Künstler sowie der Gesellschaft der Freunde der Neuen Galerie, andererseits aber auch der Ankaufspolitik von Peter Weibel, der die Sammlung seit seinem Amtsantritt 1992 als Kurator entscheidend internationalisiert hat.

Unter dem Titel „Support“ wird das neuere Segment der Sammlung (seit 1960) nun in einem Teil der historischen Räumlichkeiten längerfristig ausgestellt, wobei das Hauptaugenmerk auf der Herstellung thematischer ­Bezüge und Korrespondenzen zwischen ­nationalen und internationalen Werken sowie Arbeiten jüngeren und älteren Datums liegt. Damit positioniert sich die Neue Galerie einmal mehr als postmodernes Laboratorium für das Aufspüren von Tendenzen, die Sammlung fungiert als wichtiges Support-System wider das Verschwinden im Depot.

Tipp:

Neue Galerie am Landesmuseum Joanneum, Graz: „Support. DIe Neue Galerie als Sammlung“, 21. 9. 03 bis 29. 8. 04

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