VN Do, 21.2.2002

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Gerold Hirn: Mit Elan weiter

Ausstellungseröffnung und Verleihung des Titels "Professor"

Dornbirn (VN-ag) Jurist, Künstler, Galerist - das Phänomen Gerold Hirn ist hinlänglich bekannt. Mit der Verleihung des Berufstitels "Professor" durch Landeshauptmann Sausgruber anlässlich seiner Ausstellung im ORF Funkhaus in Dornbirn am Dienstagabend verleibt der allzeit Umtriebige seiner Biographie weitere Meriten ein.

Vielseitigkeit ist suspekt. Wenn man dabei aber auch noch erfolgreich ist, dann gehört der 1945 geborene, in Feldkirch lebende und arbeitende Gerold Hirn zum engen Kreis der Verdächtigen.

Dem viel strapazierten Bonmot, die Juristen schätzen ihn als guten Maler, während ihn die Künstler für einen guten Anwalt halten, hält er unverdrossen eine wirklich erstaunliche Ausstellungsserie entgegen: von New York bis Japan, von der Moskauer Tretjakow-Galerie über das Österreichische Kulturinstitut in Rom bis hin zum Al-Wasiti-Kulturzentrum Jerusalem ließe sich die Liste fast beliebig fortsetzen.

Ankara bis Dornbirn

So waren auch die aktuell im ORF in Dornbirn gezeigten Musterformationen teilweise bereits 1999 in der Türkischen Staatsgalerie Ankara sowie in Tarragona zu sehen.

Öl, Lacke und Beizmittel auf Leinwand haben sich die Gitter- und Gatter-Variationen in jüngster Zeit um florale Werke sowie eine Reihe von strengen, zugleich unruhigen Rastern und die farbliche Beschränkung auf Weiß und Schwarz erweitert.

Geblieben ist das von Hirn bevorzugt und seriell verwendete Quadrat. Bündig gehängt ergibt sich eine geschlossene Front, die der Architektur ein wirksam auf der Strategie des Ornaments bzw. Musters basierendes künstlerisches Konzept entgegenhält.

"Große Auszeichnung"

An Balken, Quadraten, Spiralen, Fensterbildern, Streifenbildern und afrikanischen Déjà-vus, "an der Leichtigkeit des künstlerischen Tuns - oder ist es gar Leichtfertigkeit?" (Walter Fink) scheiden sich auch nach drei Jahrzehnten noch die Geister.

Der vom Bundespräsidenten verliehene Berufstitel "Professor" bedeutet dagegen für Hirn "eine große Auszeichnung", die er als Resultat seiner vielen Aktivitäten sieht: "Ich bin seit 30 Jahren im Kuratorium Palais Liechtenstein, seit vielen Jahren im Kulturausschuss von Feldkirch, im Kulturbeirat sowie in anderen Gremien, habe in meiner Galerie selbst fast hundert Ausstellungen durchgeführt und auch in Sachen Künstleraustausch gearbeitet. Dieser Titel ist eine Überraschung, aber noch lange kein Schlusspunkt. Er ist ein gewisser Ansporn, die Tätigkeiten, für die ich heute ausgezeichnet werde, auch in Zukunft mit Elan fortzuführen."

Ein Versprechen an Freunde und Zweifler gleichermaßen, auch wenn an diesem Abend die Freunde in der Mehrzahl waren.

Die Ausstellung von Gerold Hirn, "Arbeiten 1999-2002" ist im ORF-Funkhaus in Dornbirn bis Ende April zu sehen.

Gerold Hirn (Foto: Tony Walser)




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