Bludenz
(VN-cd) "Das Pendel schlägt zwischen
Internationalität und Regionalität im Takt", charakterisiert Ingo
Springenschmid das Ausstellungsprogramm des Bludenzer Vereins
"allerArt". Der bekannte Künstler und Kunstvermittler will sich
vermehrt künstlerischer Tätigkeit widmen und gibt sein Kuratorenamt
ab 2003 an Axel Jablonski ab.
Jablonski lebt in Liechtenstein und war für die bekannte
Münchner Sammlung Goetz tätig.
Outsider-Positionen
Bevor die "allerArt"-Aktivitäten von ihm geprägt sind,
trumpft der Verein noch mit einem enorm umfangreichen Programm nach
bewährt überlegtem Muster auf: Präsentiert werden junge Künstler,
darunter viele Österreicher, einige Vorarlberger und interessante
Zeitgenossen, die eine so genannte Outsider-Position einnehmen. Der
Vandanser Peter Kohlbacher mit seinem forcierten Realismus zählt zu
diesen.
Das Abbild der Wirklichkeit ist die eine programmatische Klammer,
die sich durch das Programm zieht, zum anderen wickelt man
grenzüberschreitende Projekte wie jenes mit der Bludenzer
Partnerstadt Borgo ab oder hält den Kontakt zu Künstlern, die - wie
zum Beispiel Alexandra Berlinger - einmal im Rahmen einer Initiative
des Vereins ausgezeichnet wurden.
Ehrenamtlich
Das Budget, das den engagierten Ausstellungsmachern für
ein lückenloses Jahresprogramm zur Verfügung steht, ist dabei
äußerst gering. Mit rund 50.000 Euro bezuschusst das Land das
gesamte Programm des Vereins "allerArt", und der wickelt ja
bekanntermaßen unter anderem noch die erfolgreichen und hochkarätig
besetzten "Tage zeitgemäßer Musik" ab.
Ingo Springenschmid hat Wissen und Engagement über fünfzehn Jahre
ehrenamtlich zur Verfügung gestellt, und in Sachen Künstler- und
Kunstaustausch steuerte man viele privat finanzierte Reisekilometer
bei.
Das Besucherinteresse sei durchaus positiv, bekräftigen Ingo
Springenschmid, der neue Bludenzer Kulturamtsleiter Wolfgang Maurer
sowie sein Amtsvorgänger Roland Jörg. In Sachen Vermittlungsarbeit
will man dennoch verstärkt Aktivitäten setzen und auch die
darstellende Kunst soll in Bludenz öfter vertreten sein.
Mehr Theater
Wolfgang Maurer hat eine neue Theaterreihe entwickelt.
In der Remise sollen ab Februar dieses Jahres Monologe auf die Bühne
kommen. Den Beginn macht Jürg Kienberger vom Schauspielhaus Zürich
mit der musikalischen Lebensbeschreibung "Ich bin ja so allein".
"Vagina-Monologe"
Nach Gastspielen mit Künstlern der Schaubühne Berlin,
des Theaters an der Ruhr oder des Theaters Kaliningrad (das auch bei
den Wiener Festwochen gastiert) sollen im Herbst als Eigenproduktion
die "Vagina-Monologe" von Eve Ensler realisiert werden.
Regie führt die aus Vorarlberg stammende und unter anderem in
Zürich tätige Brigitte Soraperra.
Künstler Ingo Springenschmid mit dem neuen (Wolfgang
Maurer) und ehemaligen (Roland Jörg) Bludenzer Kulturamtsleiter.
"allerArt"-Ausstellungen 2002
Arte Sella: bis 10. Februar
Alexandra Berlinger (Bregenz, Wien): 14. Februar
bis 10. März
Hanno Metzler (Lingenau): 14. März bis 7. April
Martin Kaar (Wien): 11. April bis 5. Mai
Herbert Fritsch (Feldkirch): 8. Mai bis 2. Juni
Ursula Nicolussi (Wien): 6. bis 30. Juni
Peter Kohlbacher (Vandans): Sommerausstellung
Christoph Hänsli (Zürich): 12. September bis 6.
Oktober
Julia Fish (Chicago): 10. Oktober bis 3.
November
Daniela de Lorenzo (Florenz): 7. November bis 1.
Dezember
Arye & Simon Wachsmuth (Wien): 5. bis 29.
Dezember