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derStandard.at | derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
09. Oktober 2008
18:08 MESZ

Aus Comics bekannte Gedankenblasen ("Mind Bubbles" ) verkleidet Erwin Wurm in Strickkostüme.


Kartoffeln für die Quote
Die Innsbrucker Galerie Thoman debütiert bei der Kunst Messe München

München - Das Einzugsgebiet sei die größte Verlockung gewesen, dazu die wachsende Zahl an Kunden aus dem Raum "Minga" , wie die Bayern ihre Hauptstadt gern bezeichnen. Schließlich entschieden sich Elisabeth und Klaus Thoman für die erstmalige Teilnahme an der Kunst Messe München. In Österreich zählt die Innsbrucker Galerie zu den Stammausstellern der traditionellen Kunst- und Antiquitätenmessen, an der Isar ist heuer unter den Debütanten.

Sowohl mit Galerieklassikern wie Otto Zitko (Ohne Titel, 2007, Acryl und Ölstift auf Aluminium, 24.000 Euro), Günther Förg oder Arnulf Rainer, ergänzt um Highlights wie einer jahrelang als Leihgabe im Kunsthaus Wien präsentierten Mischtechnik von Friedensreich Hundertwasser: die Tränenspirale mit Kito tourte in den vergangenen beiden Jahren im Rahmen der Ausstellung "Remainders of an Ideal: The Vision and Practices of Hundertwasser" durch Japan. Für wohlfeile 320.000 Euro steht die 1962 ausgeführte Arbeit nun in München im Angebot, gleich neben zwei "Mind Bubbles" von Erwin Wurm, je 36.000 Euro.

Und mit den die Urform der Kartoffel huldigenden, mit Strickkostümen bekleideten Skulpturen erfüllt Thoman eine notwendige Quote. Sie entspricht der steigenden Nachfrage an Zeitgenössischer Kunst, auch die traditionell sonst mit Antiquitäten und Klassischer Moderne liebäugelnden Besucher von Kunst und Antiquitätenmessen fordern weltweit ein Update.

Aufgestockte Moderne

Was in Maastricht im Rahmen der Tefaf (The European Fine Art Fair) und damit der Mutter aller Kunstmessen gilt, soll auch in München locken. Die Sektion wurde aufgestockt, zusammen mit Klassischer Moderne auf insgesamt 17 Aussteller, darunter 13 Erstaussteller.

Dazu zählen sich ferner Kunsthandel Michael Kraut (Bleiburg) mit Werken von Zoran Music oder die Grazer Galerie "Art Kratochwill" , die etwa ein Schüttbild der 19. Malaktion von Hermann Nitsch im Angebot hält. Zu den Botschaftern der Alpenrepublik gehören aber auch von deutschen Galerien gezeigte Künstler, als keramisches Beiwerk, Schweizer Schmuckkreationen begleitend - Roland Stummers Gefäßobjekte (ab 1300 Euro, "Galerie für angewandte Kunst" , München) - ebenso wie als Brennpunkt: Brigitte Kowanz etwa, mit ihrem Mehr-Licht-Zitat Goethes am Sterbebett, More L978T, eine teilchiffrierte Lichtinstallation für 9500 Euro bei Häusler Contemporary (München/Zürich). (kron / DER STANDARD, Print-Ausgabe, 10.10.2008)

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