2003 platzierte Ulrike Truger ihren Gedenkstein - momentan ist ihr nicht mehr nach Lachen zumute.
Wien - In Wien ist ein Streit um die mögliche Umbenennung eines Areals vor dem Museumsquartier in "Platz der Menschenrechte" ausgebrochen. Ende 2009 hatte der grüne Bezirksvorsteher von Wien-Neubau, Thomas Blimlinger, vorgeschlagen, die unbenannte Fläche zwischen Mariahilfer Straße und Museumsquartier entsprechend zu benennen. Dagegen protestiert die Künstlerin Ulrike Truger, deren Monumentalskulptur Marcus-Omofuma-Stein sich dort seit 2003 befindet. Sie sieht die "Singularität" der Erinnerung an den Tod des Schubhäftlings Omofuma bedroht.
Angst vor Verwässerung
2003 hatte Truger die Omofuma-Stele zunächst ohne Genehmigung neben der Oper platziert, bevor als Kompromiss der Platz am Eingang zur Mariahilfer Straße gefunden wurde und die drei Meter hohe und fünf Tonnen schwere Granitskulptur übersiedelte. "Es ist kein allgemeines Symbol für Menschenrechte", betonte Truger. Es gehe um den spezifischen Fall Omofuma, der nicht durch einen allgemeinen Platz der Menschenrechte verwässert werden dürfe: "Ich will das nicht subsumiert haben."
Deshalb kämpfe sie dagegen, zumal man nicht einmal den Kontakt mit ihr gesucht habe. Notfalls schließe sie auch eine Entfernung ihrer Skulptur nicht aus. "Es ist gut gemeint, aber es ist nicht gut", kommentierte sie das Vorhaben der Bezirksvorstehung: "Die setzen sich drauf, benützen das und verändern das - und das will ich so nicht hinnehmen."
Klare Worte des Bezirksvorstehers
"Es ist die Aufgabe der öffentlichen Hand, einen Platz zu benennen und nicht die einer Künstlerin", machte Blimlinger deutlich. Man plane neben der Umbenennung auch einen kleinen Wettbewerb, um etwa die Artikel der Menschenrechte am Areal künstlerisch zu verankern. Insgesamt strebe man den Herbst für die Eröffnung an. Wer wie Truger mit dem und im öffentlichen Raum agiere, müsse damit rechnen, dass dieser auch ohne ihre Einbindung weiterlebe. Zugleich bleibe er mit der Künstlerin in Kontakt, um sie vom Vorhaben zu überzeugen und davon, ihren Stein am Platz zu belassen.
Im zuständigen Ressort von Kulturstadtrat Andreas Mailath-Pokorny bestätigt man den Antrag des Bezirks auf Umbenennung, der sich allerdings noch in der Prüfphase befinde. Zuvor seien noch zahlreiche Gespräche mit verschiedenen Dienststellen zu führen. (APA)
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"Es
ist die Aufgabe der öffentlichen Hand, einen Platz zu benennen und
nicht die einer Künstlerin" - wunderschönes Beispiel Wiener Präpotenz
eines Kleingeist-Politikers.
Vielleicht kann die öffentliche Hand sich ja mal vom Ohr nehmen und die Künstlerin anhören, die etwas zu sagen hat.
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