Der Umstrittenste gewinnt

Der Turner-Preis ist der wichtigste britische Preis für moderne Kunst - und ein Gradmesser dafür, wie Kunst für Diskussionen sorgen kann.


Ein leeres Zimmer, in dem alle fünf Sekunden das Licht an- und ausgeht: Mit dieser Installation hat der Brite Martin Creed (33) am Sonntagabend den Turner-Preis gewonnen, den wichtigsten britischen Preis für moderne Kunst.

(Zum Vergrößern anklicken) / ©Bild: APA
(Zum Vergrößern anklicken) / ©Bild: APA
Die Jury des Museums Tate Britain vergab damit den Preis an den umstrittensten Bewerber. Der mit 20.000 Pfund (31.972 Euro/439.942 Schilling) dotierte Preis wurde von der Popsängerin Madonna (43) überreicht, nachdem diese vor allem durch Benutzung des obszönen Wortes "motherfuckers" während der im Fernsehen direkt übertragenen Zeremonie von sich reden gemacht hatte.



Umstrittene Installation

Creed war im Kreise von insgesamt vier Bewerbern für den Preis der umstrittenste: Seine Installation "Das Licht geht an und aus" stellte sich als die größte Herausforderung und Provokation der Zuschauer in der Ausstellung der Tate Britain heraus. Außer ihm waren Isaac Julien (41) mit einem Film über homosexuelle Cowboys beim Baden, Mike Nelson (34) mit der Installation eines Lagerraums und Richard Billingham (31) mit einer Videoprojektion in die Endausscheidung gekommen.

"Danke sehr, vielen Dank auch, und Dank an alle", lautete die gesamte Dankesrede des Minimalisten Creed für die in jedem Jahr wieder umstrittene Auszeichnung.

Links:
Englischsprachiges Interview mit Martin Creed
Artist in Profile der BBC über Martin Creed

Radio &sterreich 1