08.04.2002 19:30:00 MEZ
Wiener OscARTs
Die vom Gremium des Kunsthandels erstmals verliehenenen Preise gingen an Thaddaeus Ropac, Christa Zetter, Walter Koschatzky und Rudolf Leopold

Wien - Das Wiener Gremium des Kunsthandels hat am Montag Abend in der Österreichischen Galerie Belvedere die heuer erstmals vergebenen OscARTs 2002 verliehen. Die Galeristen Christa Zetter und Thaddaeus Ropac wurden für besondere Verdienste um den Kunsthandel, der ehemalige Direktor der Albertina, Walter Koschatzky, für besondere Leistungen auf dem Gebiet der Kunstpublizistik ausgezeichnet. Rudolf Leopold, Direktor des Museums Leopold, erhielt einen OscART für sein Lebenswerk.

Ropac

Thaddaeus Ropac gründete 1983 die gleichnamige Galerie in Salzburg, die auf zeitgenössische europäische und nordamerikanische Malerei und Skulptur spezialisiert ist, inzwischen hat er Zweigstellen in New York und Paris. Der OscART würdigt im Speziellen Ropacs zahlreiche internationale Projekte und die intensive Betreuung und konstante Vertretung internationaler zeitgenössischer KünstlerInnen.

Zetter

Christa Zetter führt seit 1973 die "Galerie bei der Albertina", die sich besonders auf den Wiener Jugendstil bzw. die Wiener Werkstätte und ausgewählte Bilder und Skulpturen der österreichischen klassischen Moderne spezialisiert hat. Die Auszeichnung würdigt insbesondere die Herausgabe von Standardwerken an Stelle von Ausstellungskatalogen.

Koschatzky

Walter Koschatzky trat 1956 in die Leitung der Neuen Galerie-Landesmuseum Joanneum ein, war ab 1958 Direktor der Neuen Galerie und leitete von 1962 bis 1986 in Wien die Graphische Sammlung Albertina. Viele seiner Publikationen, darunter 30 Fachbücher, gelten als "Standardwerke".

Leopold

Museumsdirektor Rudolf Leopold, der als bester Egon Schiele-Kenner gilt, wurde für den Aufbau seiner Sammlung gewürdigt, die u.a. den weltweit größten Bestand des österreichischen Frühexpressionisten umfasst, sowie für seine Publikationen und zahlreichen Ausstellungen, die in Europa den Boden für den Erfolg von Schiele in den USA vorbereitet haben.

Der OscART: ein glänzender "schöner" Metallziegel

Der "OscART" wird seit heuer jährlich als Nominierungspreis vergeben. Die Auswahl der Preisträger erfolgt durch die Mitglieder des Gremialausschusses der Wirtschaftskammer Wien. Mit der Gestaltung des Preises werden jeweils zeitgenössische KünstlerInnen beauftragt. Den ersten "OscART" hat Leo Zogmayer entworfen und ein glänzendes ziegelförmiges Metallobjekt, an dem die Buchstabenfolge "schön" einmal seitenrichtig und auf der gegenüberliegenden Fläche seitenverkehrt erscheint, geschaffen. (APA)


Quelle: © derStandard.at