Galerie Senn, Schleifmühlgasse 1a, 1040 Wien. Bis 25. 4.
Schon früher hatten die abstrakten Bilder der Malerin Barbara Mungenast schablonenhaften Objektcharakter. Nun präsentierte sie eine neue Skulpturenserie, in der ihre Malerei eine Fortsetzung in den Raum findet.
Das klassische Bildformat hat Mungenast in Anlehnung an Maler wie Frank Stella längst überwunden. Seit Jahren experimentiert sie mit unterschiedlichen Bildträgern, aber vor allem mit dem von ihr eigens entwickelten Prozess des Malens, in dem sie die Farbe zunächst wie Objekte auf eine am Boden liegende Folie setzt. Erst danach kommen die diversen Bildträger oder auch Wände ins Spiel, auf die sie dann die in Schichten gemalten Formen montiert. Gestische Spuren sind auf diese Weise aus ihren Bildern gebannt, die sich bislang aufgrund von Spritzern und ihrer Haptik von dem industriell Gefertigten abgesetzt haben.
Aktuell stellt sie mit lemongelben oder pepperwhiten ovalen Objekten dagegen deutliche Bezüge zu glatteren Designs her. Mit Autolack überzogen präsentiert sie ihre hochglänzenden Objekte auf weißen und schwarzen Sockeln, die diese noch näher hin zur Warenwelt rücken: "Die Design-Utopien der Moderne, die sich in einem Vordringen in der Gestaltung von Lebenswelten äußerten, dringen hier unter umgekehrten Vorzeichen in den künstlerischen Gestaltungsprozess ein", schreibt Ursula Maria Probst zu den zuckerfarbenen, sich Trends aber formal deutlich widersetzenden Objekten, die man in der Ausstellung in Beziehung zu den dagegen tatsächlich sehr coolen zweidimensionalen Oval-Variationen der Künstlerin setzt. (cb/ DER STANDARD, Printausgabe, 26.3.2009)