Newton hat die Fotos in aufwändigen Verfahren stark vergrößert. Oft sind die Bilder Schnappschüsse aus dem Fenster seines Hauses, oft auch choreografierte Kompositionen in Wohnungen, Landschaften und Straßen. Die teilweise bekannten, teilweise bisher unveröffentlichten Bilder sind so zusammengestellt, dass sie den Betrachter zu "Langsamkeit veranlassen, so als würde er sich große Ölgemälde anschauen", sagte Margit Zuckriegl vom Rupertinum. Die Ausstellung ist bis zum 20. Mai zu sehen.
Zur Person
Helmut Newton, geboren 1920 in Berlin, hat seinen Weltruhm als Fotograf für Mode- und Zeitgeistmagazine wie Vogue, Elle, Marie Claire, Stern, Life oder Playboy aufgebaut. Diese Bilder von Frauen und Stars wurden stilbildend für die Ablichtung der Schönen, Reichen und Berühmten. Newton, wurde wegen Faulheit und Desinteresse an allem, was nicht Fotografie, Mädchen und Schwimmen war, von der Schule gefeuert, tingelte um die Welt, diente in der australischen Armee und bekam seinen ersten Job als Modefotograf bei Vogue im Jahr 1961.
Jahrelang habe er, Newton, unter - wie er es bezeichnet - feministischen,
aggressiven Attacken gelitten, doch jetzt habe sich die Sache beruhigt, sagte
der Fotograf bei der Eröffnung seiner Ausstellung in Salzburg. "Wer meine
Arbeiten als Pornografie bezeichnet, ist dumm. Außerdem gibt es die Darstellung
der Nacktheit schon, seit es Höhlenmalerei gibt", meinte der Starfotograf. Die
Kälte, vor allem in seinen Frauenbildern, sei Absicht, ihn interessierten die
weiblichen, romantischen Frauen nicht, so Newton. "Was mich an einer Frau
fasziniert, ist das Harte und das Ambivalente. Dadurch habe ich vielen Frauen
geholfen, ein neues Selbstbewusstsein zu bekommen. Ich glaube, ich habe sogar
die Mode und die Sitten beeinflusst". (APA)
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derStandard.at