VON CHRISTA
DIETRICH E-MAIL: christa.dietrich@vn.vol.at
Hard (VN) Künstler Edgar Leissing sieht es einerseits als
Gedenkveranstaltung, andererseits ist er gespannt, auf welche
Resonanz eine Ausstellung mit lauter Männerakten stößt - und es geht
ihm auch um den lehrreichen Aspekt des Aktzeichnens.
Ungewöhnlich mag es sein, wenn sich eine Kulturinitiative dazu
entschließt, ein Thema wie den Akt in der Kunst zu behandeln und
dabei einmal gänzlich darauf zu verzichten, was der herkömmlichen
Vorstellung entspricht, also nackte Frauenkörper zu zeigen.
Die erste Herbstausstellung in der Kammgarn hat aber auch einen
sehr berührenden und in besonderer Hinsicht mutigen Aspekt. Es ist
eine Gedenkausstellung für Wolfgang Perkmann. Der Computerfachmann
stand der Aktklasse, die Leissing seit Jahren führt, Modell.
Perkmann ist vor einigen Monaten bei einem Unfall ums Leben
gekommen. Christine Perkmann, seine Ehefrau, hat die Ausstellung
befürwortet. Arbeiten von ihr sind ebenso zu sehen wie etwa von Kurt
Dornig, Markus Grabher, Gunnar Tschabrunn oder Rita Moosbrugger.
Allesamt zeigen sie auf, zu welch unterschiedlichen Äußerungen
Perkmann die Künstler inspirieren konnte - sei es jenes Geflecht an
Linien, das Rita Moosbrugger schuf, oder der exakte Filzstiftstrich,
den Markus Grabher zeigt.
Erhalt der Kreativität
Die Gruppe trifft sich seit Jahren. Nicht alle sind Künstler,
wissen aber vom Wert der "Fingerübung" (Leissing) für den Erhalt der
Kreativität.
Das weitere Herbstprogramm der jungen Kulturinitiative Kammgarn
sieht zahlreiche Kabarettabende vor. Dazu kommen Workshops für
Kinder und viel Musik. Besonders erwähnenswert vielleicht das "Klaus
Paier Trio" mit Bandoneon, Bass und Schlagzeug.