Transnationale Einbeziehung | |
Bei der internationalen Kunstschau in Kassel sind auch Lisl Ponger, Renee Green und Ecke Bonk vertreten. |
Die Wiener Fotografin und Filmemacherin Lisl Ponger, die an der Wiener
Akademie der bildenden Künste unterrichtende US-Amerikanerin Renee Green,
sowie der Grafiker und "Typosoph" Ecke Bonk werden an der von 8. Juni bis
15. September stattfindenden internationalen Kunstschau documenta 11 in
Kassel vertreten sein. Bei einer Pressekonferenz in Kassel wurde am
Dienstag die mit Spannung erwartete Künstlerliste bekannt gegeben. An der documenta 11 werden insgesamt 118 Künstler und Künstlergruppen
aus aller Welt teilnehmen. Die Ausstellung solle eine "transnationale"
Ausstellung unter Einbeziehung sämtlicher Künstlergenerationen und Genres
werden, kündigte documenta-Chef Okwui Enwezor an. "Kunst ist sehr
unterschiedlich und nicht nur in einem Teil der Welt zu Hause."
2/3 aus Europa und N-Amerika Knapp zwei Drittel der Teilnehmer kommen aus Europa und Nordamerika.
Die bei den bisherigen documenta-Ausstellungen unterrepräsentierten
Erdteile Afrika, Asien und Lateinamerika sind mit gut 40 Künstlern
vertreten. Aus Australien ist ein Beitrag eingeplant. Aus Deutschland
kommen 12 Künstler sowie eine Künstlergruppe. Speziell für die documenta 11 seien 79 vollkommen neue Kunstprojekte in
Arbeit, sagte Enwezor. Das Begleitprogramm während der 100 Tage dauernden
Ausstellung werde vor allem von den Aktivitäten der einzelnen Künstler
selbst bestimmt. Etliche würden vor Ort an ihren Kunstwerken arbeiten und
auch Symposien organisieren. Lisl Ponger - Fotografie & Film Lisl Ponger wurde 1947 in Nürnberg geboren. In Wien absolvierte sie die
Fotoklasse der Graphischen Lehr- und Versuchsanstalt und ging von 1974 bis
1978 als Fotografin nach Mexiko und in die USA. Seit 1979 arbeitet sie
auch als Filmemacherin, zu ihren Streifen gehören unter anderem
"Souvenirs" (1981), "Tendenvies to exist" (1983/84), "Train of
Recooection" (1988) und "Semiotic Ghosts" (1990). 1990 erschien das
Fotobuch "Doppelanarchie", 1993 "Fremdes Wien", 1995 "Xenographische
Ansichten", 1998 "Ein Wortland" (zusammen mit Peter Handke) und 1999
"Wiener Einstellungen". Green seit 1992 in Wien Die 1959 in Cleveland/Ohio (USA) geborene Renee Green unterrichtete
zunächst an zahlreichen Universitäten in den USA wie Yale oder dem Vermont
College. 1992/93 war sie Gastprofessorin an der Hochschule für angewandte
Kunst in Wien, seit 1997 hat Green eine Professur an der Akademie der
bildenden Künste in der österreichischen Hauptstadt inne. 1999 war unter
dem Titel "Between and Including" eine Renee-Green-Personale in der Wiener
Secession zu sehen. "Typo"-Freund Bonk Als "Freund des Typos (Schlag, Eindruck, Modell, Bild)" bezeichnet sich
der 1953 in Grenoble (Frankreich) geborene Grafiker Ecke Bonk. Der Gründer
der "typosophischen Gesellschaft" studierte in Deutschland und den USA.
Ecke Bonk war bereits bei zur Kassler "documenta X" eingeladen und vertrat
Österreich (als einer von sechs Künstlern bzw. Gruppen) 1999 auf der
Kunst-Biennale Venedig. Als derzeitige Wohnorte werden neben dem
nördlichen Waldviertel, wo er in den vergangenen Jahren lebte, Karlsruhe
und Fontainebleau angegeben. Link: documenta | ||||