VN Di, 30.4.2002

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Kultur 

Den Berg ins Zentrum gerückt

Projekt von Oscar Sandner als Bregenzer Sommerausstellung ins Auge gefasst

Bregenz (VN-cd) Berge sind nicht nur eines der Hauptthemen in der klassischen Malerei, auch Konzeptkünstler, Bildhauer und Fotokünstler gehen den Bergen nicht aus dem Weg. Der ehemalige Bregenzer Kulturamtsleiter Oscar Sandner hat seit längerem ein Ausstellungsprojekt konzipiert, das nun ins Zentrum des Bregenzer Kultursommers gerückt wird.

Damit gibt man einem Projekt, für das gut ein Dutzend österreichische Künstler Arbeiten liefern, eine angemessene Bedeutung.

Die Hauptausstellung soll nun im Bregenzer Künstlerhaus Palais Thurn und Taxis stattfinden. "Network der Berge", so der Titel, wäre somit als Sommerausstellung Anlaufstelle für Kunstinteressierte und solche, die es noch werden wollen, ist doch der Berg etwas, das gerade in Österreich kaum jemanden kalt lässt.

Sehr interessiert

Kulturlandesrat Hans-Peter Bischof ist sehr interessiert an der Ausstellung, vor allem, wie er betont, weil mehrere der namhaften Vorarlberger Künstler eingebunden wurden. Ungeklärt ist noch, ob Land und Stadt für den Subventionsausfall des Bundes aufkommen können.

Die Partner in Wien wollen das Projekt zwar unterstützen, aber nicht im kalkulierten Ausmaß. Für Land und Stadt ergibt sich damit ein Problem, das mit etwa 15.000 Euro zu beziffern und noch zu klären ist, doch ein Verzicht wäre, so Bischof, "ein Verlust für den Kultursommer".

Der Bregenzer Kulturamtsleiter Wolfgang Fetz geht davon aus, dass ein Teil kompensiert werden kann. Er hat freilich noch politische Entscheidungen abzuwarten, ist aber zuversichtlich und kann im Übrigen auch ein Projekt "Kunst in der Stadt" (mit Kunst im öffentlichen Raum) in Aussicht stellen, das heuer auf "komplett neuen Beinen steht".

Eine Neuorientierung war diesbezüglich sowieso notwendig nachdem das Kunsthaus Bregenz als Partner mehr oder weniger ausgestiegen ist und mit seinem Konzept, das vor allem die Präsentation publikumsträchtiger Kunstwerke vorsieht, andere Wege geht als noch in den ersten Jahren des Betriebes.

Ideologiefrei

Oscar Sandner fordert in einer Zeit, in der Berge wieder einmal als "österreichisches Stiftungsmaterial" apostrophiert werden, eine ideologiefreie Betrachtung. Dass dabei die ideologische Besetzung (von der Politiker gerne zehren) thematisiert werden kann, steht außer Frage.

Der Mythos Berg bleibt Thema, bei Sandner kommt auch der Mythos Mallory hinzu. Laut neuesten Forschungen könnte der Brite, dessen Leiche erst vor wenigen Jahren unter dem Gipfel des Mount Everest gefunden wurde, den höchsten Berg der Erde doch vor Edmund Hillary bestiegen haben. Fest steht, dass mit Karl Blodig ein Bregenzer George Mallory gut kannte.

Aktion in der Silvretta

Das Thema Berge hat im Rahmen des Projekts von Oscar Sandner bislang Künstler wie Ona B., Gottfried Bechtold, Siegrun Appelt, Tone Fink, Christoph Lissy oder Ruth Schnell beschäftigt.

Was dabei herauskommt, wird ab Mitte Juli zu sehen sein, nicht nur in Bregenz, sondern auch in Schwarzenberg oder im Bereich der Silvretta-Hochalpenstraße, wo Gottfried Bechtold eine größere "Aktion" realisieren wird.

Ich bin zuversichtlich, auch "Kunst in der Stadt" wird heuer auf neue Beine gestellt.

KULTURAMTSLEITER WOLFGANG FETZ

Es wäre ein Verlust für den Kultursommer, wenn die Ausstellung nicht stattfinden könnte.

KULTURLANDESRAT HANS-PETER BISCHOF

Auch die Silvretta-Hochalpenstraße soll Ort einer "Aktion" im Rahmen des Ausstellungsprojektes werden. (Foto: Illwerke)




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