04.02.2002 11:58:00 MEZ
Samstag ist MAK-Tag
Peter Noever zieht über ein weiteres Museumsjahr Bilanz

Wien - "Not everyone will be taken into the future". Der Werktitel einer Installation Ilya Kabakovs - die als Schenkung in die Zukunft der MAK-Sammlung genommen wird - entspricht dem Tenor von MAK-Direktor Peter Noevers alljährlicher Bilanzpressekonferenz. Und trotzdem: Heuer, nach "16 Jahren Museumsarbeit, gibt er "Der Herausforderung eine Chance", legt zudem den Journalisten ein Staubtuch in die Pressemappe.

Trotz enormer Kürzungen im Ausstellungbereich (1996: 1,9 Mio EURO; 2001: 1,4 Mio; 2004: 800.000 EURO) will Noever in die Offensive gehen, mit einem Fünfjahresplan, der u. a. den Aufbau einer Sammlung für den Flakturm im Arenbergpark vorsieht - unter Heavens Gift - Eine neue Programmatische Strategie zur Präsentation zeitgenössischer Kunst ab Ende Juni ebendort zu erahnen. Die Idee dahinter: der Künstler als öffentlicher Artist in Residence. Derzeit sei man dabei, einen geeigneten Finanzierungsplan aufzustellen, so Noever.

In die großen Ausstellungshallen kommen heuer Personalen von Richard Artschwager, Zaha Hadid (From Zaha with Love) und - zum 10. Todestag - Kurt Kocherscheidt sowie S.O.S. Zur Rettung der MAK-Sammlung, orientalische Knüpfteppiche aus der Sammlung sowie Davaj!, die Gruppenschau über russische Gegenwartskunst.

Der Kulturbegriff befinde sich ein einem stürmischen Wandel, konstatierte Noever, wobei die Gefahr bestehe, dass die Kultur mehr zu einer privaten Angelegenheit wird. Das MAK dürfe sich dem nicht verschließen.

Aufschließen wird das Museum, das 2001 161.000 Besucher zählte, jedenfalls einmal pro Woche gratis: Ab kommender Woche ist samstags freier Eintritt.
(dok - DER STANDARD, Print, Sa./So., 02.02.2002)



Quelle: © derStandard.at