Genf - Der in Polen geborene Schweizer Galerist und Kunstsammler Jan Krugier ist am Samstag (15.11.) im Alter von 80 Jahren gestorben, wie seine Familie bekannt gab. Krugier hatte als einziges Mitglied einer jüdischen Familie das Konzentrationslager überlebt. Aufgenommen von einer Schweizer Freundin der Familie, lebte er zunächst in Zürich.
Sein Wunsch, Künstler zu werden, führte ihn zu dem Bildhauer und Maler Alberto Giacometti, der zu einem Freund und prägenden Vorbild wurde. Zu Beginn der 60er Jahre öffnete er in Genf eine Galerie, einige Jahre später eine zweite in New York. Krugier war auf Kunst des 20. Jahrhunderts spezialisiert, darunter u.a. auf Werke von Picasso, Francis Bacon, Balthus, Paul Cézanne, Edgar Degas, Alberto Giacometti, Paul Klee oder Jean-Michel Basquiat.
Teile der eindrucksvollen Privatsammlung von Jan Krugier und seiner Frau Marie-Anne Krugier-Poniatowski, die er 1968 geheiratet hatte, waren 2005 von der Wiener Albertina unter dem Titel "Goya bis Picasso" gezeigt worden. Sammeln sei für ihn wie Psychotherapie, hatte Jan Krugier damals bei der Pressekonferenz gemeint. (APA)