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04. Dezember 2008
11:56 MEZ
Architectural Review ehrte Linzer Architektin
Britischer Architekturpreis für innovativen Nachwuchs ging an Anna Heringers Projekte in Bangladesch

Linz - Der von der britischen Architekturzeitschrift Architectural Review ausgeschriebene Preis für Nachwuchsarchitektur ist bereits zum zweiten Mal an Anna Heringer gegangen, die als einstige Studierende und nunmehrige Gastprofessorin der Linzer Kunstuniversität das dortige Projektstudio für Bauen in Entwicklungsländern leitet, teilte die Universität am Donnerstag in einer Aussendung mit.

Heringer setzte sich heuer unter 430 Bewerbungen durch und wurde für zwei Projekte in Bangladesch ausgezeichnet: DESI, ein Schulungsgebäude zur Ausbildung junger Elektriker mit Büros und Wohneinheiten für das Lehrpersonal sowie HOMEmade, das drei Bauernhäuser als Modell für ländliches Wohnen umfasst. Bei beiden geht es um eine sozial und ökologisch nachhaltige Bauweise mit Lehm und Bambus als Baumaterial, Eigenleistung der Bewohner und höchste Energieeffizienz. Auch auf Aspekte der städtebaulichen Einbindung und die Betonung von Ästhetik und Schönheit kommt es dabei an.

Bei den Bauernhäusern ist der Wohnraum durch eine zweistöckige Konstruktion verdoppelt worden. Die Motivation und das Erlernen des Bauens von zweistöckigen Gebäuden in ländlichen Gebieten ist von entscheidender Auswirkung auf die derzeit herrschende Lebensmittelknappheit in Bangladesch, verursacht durch das Schwinden der landwirtschaftlichen Flächen.

Der Preis gilt als weltweit wichtigster für Nachwuchsarchitektur. Heringer hat ihn 2006 zum ersten Mal bekommen. Damals für das Projekt Handmade-School in Bangladesch, das im Rahmen ihrer Diplomarbeit an der Kunstuniversität Linz unter Professor Gnaiger entstand und gemeinsam mit Eike Roswag realisiert wurde. (APA)

 

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