Wiener Zeitung · Archiv


Kunstberichte

Kunstwerke – ab 9,90 Euro im Regal

Aufzählung "M-ARS": Erster Wiener Kunstsupermarkt eröffnet.

Wien. Kunst für jedermann, zu Preisen für jedermann – von 9,90 Euro bis 899,90 Euro. Das ist das Konzept des österreichweit ersten Kunstsupermarkts "M-ARS", der am 26. April in der Westbahnstraße 9 (7. Bezirk) eröffnet. Die Werke stehen griffbereit in normalen Regalen, geordnet nach verschiedenen Abteilungen. An der Kassa gibt es kleinere Kunstgegenstände und Zeitschriften. Ein Loungebereich lädt zum Plaudern und Diskutieren ein.

"M-ARS" ist ein Projekt von Künstlern und Kunstinteressierten und soll den Zugang zu zeitgenössischer bildender Kunst erleichtern. In dem Supermarkt gibt es keinen Kaufzwang, Schauen ist erlaubt. "Wir werden den Wienern und Wienerinnen eine völlig neue Atmosphäre bieten, in der sie ohne Barrieren Kunst sehen, erleben und erwerben können", erklärt Christian Smretschnig, der Erfinder und Betreiber von "M-ARS".

Zusätzlich soll der Supermarkt eine Eintrittskarte für junge Künstler in den Kunstmarkt sein. Das Erlösverhältnis bei "M-ARS" ist deutlich höher als im Galeriebusiness, und der Austausch der Künstler wird gefördert. Ein Kuratorium von 50 österreichischen Experten begleitet die Künstler, wählt aus ihren Werken aus und garantiert für die Qualität der Exponate. 80 Prozent der in Österreich lebenden Künstler haben keinen fixen Vertrag mit einer Galerie – und nur die wenigsten können von der Kunst leben. "M-ARS" soll das ändern und eine neue Plattform schaffen.

Den ersten Kunstsupermarkt eröffnete der Kunsthistoriker Mario Terés 1998 in Marburg. Im Jahr darauf gab es schon einen zweiten Standort in Frankfurt. Mittlerweile haben die Geschäfte vor allem im deutschsprachigen Raum (Berlin, Dortmund, Gießen, Solothurn und Sylt) Erfolg.

http://www.m-ars.at

Dienstag, 20. März 2007


Wiener Zeitung · 1040 Wien, Wiedner Gürtel 10 · Tel. 01/206 99 0 · Mail: online@wienerzeitung.at