Der ehemalige Avantgarde-Künstler erhielt an seinem Geburtsort ein eigenes Museum – Ab Sonntag ist es geöffnet
Ein Heim für Arnulf Rainer
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Fühlt sich noch nicht alt: Arnulf Rainer. Foto: apa/Fohringer
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Erste Schau zeigt Jugendwerke: "Aller Anfang ist schwer."
Baden hofft auf touristischen Effekt.
Baden.
Nach Hermann Nitsch hat nun auch Arnulf Rainer eine museale Heimat in
Niederösterreich: Am Freitag wurde in seinem Geburtsort Baden das
Arnulf Rainer Museum eröffnet, das im ehemaligen Frauenbad logiert.
Bei einem Pressegespräch, an dem Rainer und Landeshauptmann Erwin
Pröll (ÖVP) teilnahmen, wurde betont: Das Museum soll eine Stätte der
Begegnung sein. Laut Pröll soll das Haus Werte wie Weltoffenheit und
Innovationskraft vermitteln, zugleich als Ort der Geschichte eine
Verbindung mit der Gegenwart darstellen. Eine Verbindung, die auch im
Werk Rainers existiere, der vor allem für seine Übermalungen bekannt
ist.
Baden ist stolz, Rainer als Sohn der Stadt eine Heimstätte bieten zu
können, freute sich Bürgermeisterin Erika Adensamer (ÖVP), die sich als
"jahrzehntelanger Rainer-Fan" outete. Die touristischen Effekte seien
hoch einzuschätzen: In einem Atemzug mit New York genannt zu werden (wo
1993 ein Rainer-Museum eröffnet, aber später wieder geschlossen wurde),
täten sich neue touristische Möglichkeiten auf.
"Das ist nicht ein klassisches Museum", erklärte Rainer selbst. Je
mehr Geldmittel man besitze, desto schneller könnte man hier künftig
die Ausstellungen wechseln. Die Eröffnungsschau hat er nicht selbst
gestaltet: "Ich kann meine Bilder nicht selber hängen, ich bin immer
unzufrieden." Ob er sich nun alt fühle mit einem eigenen Museum?
Rainer: "Da müssen Sie mich beobachten. Noch fühle ich mich nicht so."
Millionen-Subvention
Mit rund zwei Millionen Euro bezifferte Pröll die Errichtungs- und
Adaptierungskosten des Museums, mit einem Jahresbudget von 700.000 Euro
soll der laufende Betrieb sichergestellt werden. Für diese Kosten kommt
zum Großteil das Land Niederösterreich auf. Als Eröffnungsausstellung
sind bis März 2010 unter dem Titel "Aller Anfang ist schwer" frühe
Arbeiten Rainers aus den Jahren 1949 bis 1961 zu sehen, die auf 600
Quadratmetern Fläche in den hohen Marmorsälen des klassizistischen
Bades ebenso wie in den weiß gestrichenen türlosen Umkleidekabinen
einen speziellen Rahmen finden.
Rainer, der heuer 80 wird, war Mitbegründer der "Hundsgruppe" und
zählte zum Kreis um Monsignore Otto Mauer. Der Künstler, der 1978 den
Großen Österreichischen Staatspreis erhielt, schenkte dem Museum unter
anderem 42 Werke im Wert von 600.000 Euro. Offen ist das Museum ab
Sonntag, 10 Uhr.
http://www.arnulf-rainer-museum.at
Printausgabe vom Samstag, 26. September 2009
Kommentare zum Artikel:
01.10.2009 Hahaha
"Laut Pröll soll das
Haus Werte wie Weltoffenheit und Innovationskraft vermitteln, zugleich
als Ort der Geschichte eine Verbindung mit der Gegenwart darstellen.
Eine Verbindung, die auch im Werk Rainers existiere, der vor allem für
seine Übermalungen bekannt ist"
Realsatire vom Feinsten.
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