Jun
Yang, Shootingstar der heimischen Szene, mit einer neuen Ausstellung
in Wien.
Jun Yang ist einer jener Künstler, die
Themen wie kulturelle Identität, Migration oder Fremdsein in einer
bestimmten gesellschaftlichen Umgebung bearbeiten. Themen also, die
zur Standardausrüstung des gut informierten Kunstschaffenden gehören
– nicht erst seit der letzten documenta. Nun hat Jun Yang, der 1975
in China geboren wurde, seit 1979 in Österreich lebt und hier sehr
erfolgreich unterwegs ist (Manifesta-4-Teilnahme), sein
diesbezügliches Repertoire um einige Aspekte erweitert: Bei Martin
Janda zeigt er "Landschaftsskulpturen" und das Video "Camouflage.
Look like them, talk like them".
Es geht um
Anti-Terrorismus-Propaganda in Zeiten der Paranoia nach 9/11. Dabei
hat der derzeitige Stipendiat in New York ein Sample von Personen
konstruiert, die ihre Identität nicht aus einer vermeintlichen
Zugehörigkeit zu einer bestimmten Kultur beziehen, sondern aus
gemeinsamen Geschichten in der globalen Weltkultur. Jun Yang
perfektioniert dabei seine Technik der unpersönlichen Erzählweise,
selbst da, wo es vordergründig um biografische Erfahrungen geht. So
hat er hier auch formal das umgesetzt, was Thema seiner Arbeiten
ist: Homogenisierte (Dress-, Kultur- und andere) Codes können in
einem Gefühl der Distanziertheit enden.