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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
24.02.2004
18:29 MEZ
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Künstlerhaus

 
Foto: Screenshot kuenstlerhaus.at
Das wird sich bald ändern: am 20. April nimmt das Künstlerhaus mit "Niemandsland. Kunst im öffentlichen Raum" seine eigene Ausstellungstätigkeit wieder auf.

Künstlerhaus meldet sich aus und mit "Niemandsland" zurück
Ausstellung über Kunst im öffentlichen Raum beendet Dornröschenschlaf - Weiterbetrieb ist aber nach wie vor durch Geldmangel gefährdet

Wien - Das Wiener Künstlerhaus nimmt mit der Ausstellung "Niemandsland. Kunst im öffentlichen Raum" am 20. April seine eigene Ausstellungstätigkeit wieder auf, der Weiterbetrieb ist aber dennoch nach wie vor durch Geldmangel gefährdet. "Für heuer ist ein Ausstellungsbetrieb möglich, für die Zeit danach wissen wir noch nicht, wie es gehen soll", schilderte Geschäftsführer Peter Bogner. Sicher sei jedoch, dass ab 25. November die lange geplante Bespielung durch das Wien Museum mit der Ausstellung "Alt Wien. Die Stadt, die niemals war" realisiert und das Künstlerhaus im kommenden Jahr renoviert wird.

"ein haus schläft" und muss wachgeküsst werden

Im September 2003 hatte das Haus am Karlsplatz aus finanziellen Gründen seinen Ausstellungsbetrieb eingestellt. "ein haus schläft", heißt es derzeit auf den Ankündigungstafeln des Künstlerhauses, mit einer Serie von Aktionen im öffentlichen Raum soll es bis 2. März wachgeküsst werden: Die 462 Künstler, die Mitglieder des Künstlerhauses sind, wollen als "Prinzen" in der von Hans Heisz und Victoria Coeln konzipierten Aktion "sleeping beauty" ein "reges Zeichen" setzen und ihr Haus zurückerobern. In Boxen unter den Ankündigungstafeln sind Texte von Brixi Simonsen, Martin Kubaczek und Hans Heisz rund um Dornröschen, das Künstlerhaus und das Baugeschehen am Karlsplatz zur freien Entnahme.

Dritteln - Kostenlösung für die Renovierung

Die Finanzierung der geplanten Renovierung werde derzeit verhandelt. Es soll eine Drittel-Lösung geben, bei der die Stadt Wien, der Bund und das Künstlerhaus selbst je ein Drittel der Kosten tragen werden, so Bogner. Die Renovierung soll rund ein dreiviertel Jahr dauern. Die Ausstellungen des Künstlerhauses, die auf die im März stattfindende Antiquitätenmesse folgen, sind sowohl Vermietungen als auch eigene Schauen, so Bogner, der eine eigene Programm-Pressekonferenz ankündigte.

Die Engpässe im Künstlerhaus

Die traditionsreiche Institution hatte seit vielen Jahren mit finanziellen Engpässen gekämpft. Die Aufkündigung des 1996 abgeschlossenen Vertrags mit dem Bildungsministerium, das das Künstlerhaus sechs Monate im Jahr für Ausstellungen angemietet hatte, durch Bildungsministerin Elisabeth Gehrer (V) vor mehr als zwei Jahren, die Entlassung in die Selbstständigkeit und die negativen Auswirkungen der U-Bahn-Baustelle am Karlsplatz bedeuteten zusätzliche schwere Einschnitte für das Künstlerhaus. (APA)


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