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Vom Spielfilm bis zum Bergbild

Die Tiroler Künstlerschaft hat sich in den österreichischen Kunstuniversitäten nach dem Nachwuchs umgeschaut.

INNSBRUCK. Neun Absolventen - außer Ernst Gossner, der an der Filmakademie Los Angeles studiert hat - der Akademien in Wien bzw. Linz zeigen im Kunstpavillon Proben ihrer ganz unterschiedlichen Kunst. So hat der Pistoletto-Schüler Philipp Messner einen aus sechs Balken gezimmerten Raum in den Raum gestellt, während sich Fatima Bornemissza in ihren Prints auf Plastikfolie mit ihren eigenen "inneren Räumen" auseinandersetzt.
Landschaften sind das Thema der Malerin Gabriele Sturm. Literarisch ist der Ansatz von Maria Holzhammer, indem sie der Geschichte Kaspar Hausers zeichnend nachspürt. Die Zeichnung ist auch das Metier von Letizia Werth. Ihre Basis sind auf Flohmärkten gefundene Familienfotos, zelebriert als kollektive Orte sentimentaler Erinnerung. Mit Piktogrammen spielt Bernd Oppl in seinem Video, in dem der 22-Jährige suggestiv mit assoziativen Zeichen spielt.

Emanuel Danesch und David Rych haben dagegen im Kunstpavillon eine kleine Videothek eingerichtet, bestückt mit Filmen, die sie von einer dreimonatigen Reise von Kairo über Syrien und durch Osteuropa nach Österreich mitgebracht haben. Um das Funktionieren kultureller Identitäten geht es den beiden Künstlern, um die Utopie einer homogenen Gesellschaft und globalen Kultur. Wie ein Hollywood-Streifen ist Ernst Gossners "Bartime" angelegt, der heute Donnerstag um 23.15 Uhr im Leokino gezeigt wird. In der Ausstellung ist er als Videokopie zu sehen, ergänzt durch Stills aus dem Streifen.
2002-11-06 17:13:32