Beginnen wir unseren Rundgang mit einer
Dame: Heide Pichler, oberösterreichische Künstlerin aus Linz, bestreitet
ihren Beitrag mit irritierenden Fotos.
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"Ohne Titel", 2002 (Zum Vergrößern anklicken)
/ ©Bild: H. Pichler |
Auf hochformatigen Hochglanzpapieren sind Porträts verschiedener
Personen färbig abgelichtet - wobei plötzlich Irritationen um den
Mundbereich auftreten.
Irritierende Fotos
Überblendungen lassen als einen zweiten Mund als Strich erscheinen.
Lächeln wird durch heruntergezogenen Mundwinkel konterkariert. Pichler
spielt mit der Mundöffnung, die den Eingang zum Körper und durch Sprache
zum Inneren des Menschen ermöglicht.
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"Ohne Titel", 2002 / ©Bild: Heide
Pichler |
In ihrem Kommentar zum Katalog schreibt die an der Universität für
Gestaltung in Linz lehrende Künstlerin: "Der Mund ist die Schleuse des
Geistes. Die Grenze zwischen innen und außen. Momentaufnahmen."
Arno Popotnig
Unter den ausgestellten Arbeiten befinden sich auch großformatige
Bilder des Kärntner Malers Arno Popotnig. Auf großflächigen Leinwänden
trägt er mit pastosem Pinselstrich Formen auf die über die Leinwand zu
schweben scheinen.
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"close" / ©Bild: Arno
Popotnig |
Popotnig nennt sein Arbeiten ein "Agieren am fließenden Übergang von
Zeichnung und Malerei".
Schwebende Töne
Seine Pinselzeichnungen scheinen vor weißem Untergrund zu schweben.
Dichtes Blau, in den letzten Jahren vermehrt verwendet, tritt hier nur am
Rand auf. Es dominieren die warmen Orange- und Rottöne, die Leichtigkeit
suggerieren.
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"meeting" / ©Bild: Arno
Popotnig |
Ältere Bilder bergen dunkle in sich abgeschlossene Flächen, die an
Plastiken und in ihrer haptischen Abgeschlossenheit an Malblöcke von Alois
Riedl erinnern.
Im Künstlerhaus jedoch dominiert die leichte Form. Popotnigs
malerischere Zeichen gehen vom Gestischen aus, sind Zeichen, Kürzel und
Formeln einer malerische Sprache, die oft im Ungefähren bleibt.
Norbert Fleischmann
Der 1951 in Wien geborene Maler Norbert Fleischmann und älteste der
hier vorgestellten Künstlerhausmitglieder, ist mit zwei Gemälden in der
Ausstellung vertreten. Das eine ist ein monochromes schwarzes Bild, das
andere setzt graue und schwarze Flächen voneinander hermetisch ab.
Großformatige Farbflächen
Hier ist kein Suchen nach Transparenz wie in früheren Gemälden zu
finden, sondern eine glatte, fast zurückweisende Oberfläche. Auch sind es
nicht seine kleinformatigen Bilder, die mit malerische Raffinesse die
Fertigkeiten alter Meister auferstehen lassen.
Monochromie
Vielmehr sind es großflächige Auseinandersetzungen mit dem seit Anfang
des 20. Jahrhunderts stattfindenden Thema Monochromie und des Wissens über
diese Historie. Sein Vokabular spielt mit zahlreichen künstlerischen
Äußerungen, ohne sich darauf allzu sehr zu beziehen.
Die Thematik der Bilder erinnert an den Künstler Helmut Federle. Die
Ausführung ist eine gänzlich andere. Im Kommentar zum Katalog schreibt
Fleischmann über die Grammatik von Bildern, die er immer wieder wie eine
neue Sprache zu erlernen sucht.
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