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derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
23. Juni 2005
11:52 MESZ
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sammlung-essl.at  
Foto: APA/SAMMLUNG ESSL/STEFAN FIEDLER - SALON IRIS/ ARNULF RAINER
Arnulf Rainer's "Gesicht" (1973)

Arnulf Rainer und Antoni Tapies in der Sammlung Essl
Gegenüberstellung unter dem Titel "Porteurs de Secret" - Dazu Erstpräsentation des Bestandes an Skultpuren

Klosterneuburg - Mit Arnulf Rainer und Antoni Tapies rückt die Sammlung Essl zwei der prominentesten zeitgenössischen Künstler Europas in den Mittelpunkt einer Ausstellung. "Porteurs de Secret" ist bis 29. Jänner 2006 im Museum in Klosterneuburg zu sehen. Unter dem Titel "figur / skulptur" werden gleichzeitig erstmals die großteils neu angekauften Skulpturen der Sammlung präsentiert.

Der Pariser Kurator und Schriftsteller Jean Fremon beschäftigt sich seit Jahren in Ausstellungen und Publikationen mit dem Schaffen von Rainer und Tapies. In den Galerieräumen lässt er nun rund 90 Arbeiten der beiden Künstler aus den Beständen der Sammlung Essl in Dialog treten.

Varianten von Informel

Das Werk von Arnulf Rainer (Jahrgang 1929) ist von häufig wechselnden Phasen geprägt. Ausgehend vom Surrealismus, lernte er in Paris 1951 die Malerei des Informell kennen. Seine Suche nach weiterführenden Möglichkeiten nach dem "Ende der Malerei" führte zu seinen Übermalungen. Persönliche Grenzerfahrungen, die Auseinandersetzung mit eigenen Ängsten und mit Geisteszuständen psychiatrischer Patienten sind Ausgangspunkte seiner Arbeit. Rainer verwendet neben Fotos und Grafiken auch fremde Kunstwerke für seine Übermalungen.

Die gestische Figuration der informellen Malerei in Paris und vor allem der Symbolismus in seinem Heimatland Spanien bestimmten das Frühwerk von Antoni Tapies (geboren 1923 in Barcelona). Später setzte er Farbe als Substanz ein und verwendete als Material unter anderem Erde, Leim, Gips, Sand, Teer und Schamotte.

Figurale Positionen

Bei "figur / skulptur" - zu sehen bis 6. November - ging es den Kuratoren Karlheinz Essl und Andreas Hoffer um eine Präsentation, die die Möglichkeit zu kontemplativer Betrachtung geben sollte. In diesem Sinn hat das Wiener Architektenteam "propeller z" den Großen Saal durch kreisrunde, als Sitzgelegenheit dienende Elemente räumlich strukturiert. Agnes und Karlheinz Essl haben beim Ankauf der Skulpturen einen Schwerpunkt auf figurale Positionen gelegt. Die in Material und künstlerischer Fragestellung höchst unterschiedlichen Werke werden in Dialog-Gruppen gezeigt. (APA)


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