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Kunstbetrug verhindert: "Picassos" als Flohmarktware

21.12.2007 | 13:55 |  (DiePresse.com)

Als Kunden hatte die Bande vor allem reiche Russen im Visier. Sie wollten mit Fälschungen fünf Millionen Euro "abstauben".

Mit dem Einsatz verdeckter Ermittler hat die Kripo im bayerischen Coburg einen Millionenbetrug mit vermeintlichen Bildern des weltberühmten Malers Pablo Picasso verhindert.
Die Kripobeamte hatten sich als Kaufinteressenten ausgegeben und die "echten Picassos" als billige Flohmarktware entlarvt. Die vier bei dem "Kunst-Deal" festgenommenen Männer hätten für die zwei angeblichen Picasso-Werke insgesamt fünf Millionen Euro gefordert. Tatsächlich habe sich der Wert der Bilder auf lediglich 500 Euro belaufen. Als Kunden hatten die Verdächtigen, von denen einer in Untersuchungshaft sitzt, vor allem reiche Russen im Visier.

Nach Angaben der Polizei hatte eine auf Rauschgift spezialisierte Einheit der Coburger Polizei bereits im Sommer erfahren, dass ein 37 Jahre alter Türke seit geraumer Zeit Käufer für zwei Gemälde von Picasso sucht. Darauf gaben sich zwei verdeckt auftretende Kripo-Beamte als Kaufinteressenten aus. Die vermeintlichen Kunsthändler behaupteten, die beiden angebotenen Bilder stammten aus "Raubzügen". Bis es zum Treffen der Beamten mit den Anbietern in einem Coburger Hotel kam, wurden die Kaufinteressenten unter konspirativen Umständen kreuz und quer durch Coburg gelotst. Bei den Verkaufsverhandlungen schlug die Polizei schließlich zu.

(Ag.)


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