30.04.2002 17:22:00 MEZ
Ponger: "Meine ganze Arbeit ist auch eine politische"
Die Fotografin und Filmemacherin zeigt eine Foto-Serie über die VolxTheaterKarawane - Viele documenta-Künstler sind in Österreich derzeit sehr präsent

Die Wiener Fotografin und Filmemacherin Lisl Ponger wird bei der "documenta 11" in Kassel die Foto-Serie "Sommer in Italien. Genua, August 2001" zeigen, die sich mit der Inhaftierung der VolxTheaterKarawane nach den G-8-Protesten des Vorjahres beschäftigt. Die 20 Fotografien der Serie "sind keine Demo-Fotos, sondern eine Art urbane Geschichte, anhand derer man im Nachhinein nachvollziehen kann, was sich dort abgespielt hat", schilderte die Künstlerin.

Politischer Aspekt ihrer Arbeit

Ponger freute sich "natürlich sehr" über ihre Teilnahme, "auch über das politische Thema der ausgewählten Arbeit", das ihr "sehr am Herzen" liege. "Denn meine ganze Arbeit ist auch eine politische, wenn auch nicht immer so direkt wie in dieser Arbeit".

Viele Künstler wurden kürzlich oder werden bald in Österreich ausgestellt

Auf der heute bekannt gegebenen Künstlerliste finden sich auch viele Künstler, die sehr bald in Österreich ausstellen werden, kürzlich ausstellten oder derzeit mit Ausstellungen vertreten sind. Eine Retrospektive zu Adrian Piper wird ab 17. Mai in der Generali Foundation gezeigt. Dort ging vor 10 Tagen die Ausstellung "Die Gewalt ist der Rand aller Dinge" zu Ende, die von "Neo-"documenta-Teilnehmer Andreas Siekmann mitkuratiert wurde.

Kutlug Atamans Ausstellung in der BAWAG Foundation ging erst vor wenigen Tagen zu Ende, Pierre Huyghe wurde 1999 in der Secession gezeigt, dem Südafrikaner William Kentridge war 1999 eine Personale beim steirischen herbst gewidmet. Steve McQueen, Shirin Neshat und Louise Bourgeois wiederum hatten in den vergangenen Jahren Ausstellungen in der Kunsthalle Wien, Filmemacher Jonas Mekas war zuletzt bei der Viennale zu Gast.

Vier Hauptstandorte in Kassel

Die meisten Kunstobjekte werden in vier Gebäuden in Kassel zu sehen sein. So können Besucher die Kunst nicht nur im Museum Fridericianum und der documenta-Halle bestaunen, sondern auch in dem für die letzte documenta adaptierten Bahnhofsgebäude, sowie in einem Brauerei-Gebäude. "Einiges wird aber auch in der Stadt selbst und in einem Park aufgebaut", sagte documenta-Leiter Okwui Enwezor bei der heutigen Präsentation. (red/APA)


Quelle: © derStandard.at