text breit  text schmal  
drucken 
Bilder keine Bilder

derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
26. September 2005
14:23 MESZ
Nachlese

Staatsoper entfernt Nitsch-Bühnenbild: "Wir spielen für das Publikum"

Kommentar

Staat machen mit Nitsch
Von Peter Vujica
 
Foto: Reuters/Prammer

Holender: Nitsch-Bühnenbild bleibt
Staatsoperndirektor stellt sich gegen Entscheidung der Balletdirektion, die Video nach Zuschauerpro­testen entfernen wollen

Wien - "So wie bei der Premiere" will Staatsoperndirektor Ioan Holender den umstrittenen "Diaghilew-Abend" auch weiter im Repertoire spielen. Nach Zuschauerprotesten hatte die neue Ballett-Direktion vergangene Woche angekündigt, das Video mit Bildern von Hermann Nitschs Orgien-Mysterien-Theater, das als Bühnenbild der Strawinsky-Choreografie "Renard" fungiert, entfernen zu wollen.

"Produktion nicht durch Weglassung verändern"

"Eine Produktion, die von der Direktion in ihrer künstlerischen Gestaltung akzeptiert und bereits aufgeführt wurde, soll in diesem Haus auch nicht durch Weglassung verändert werden", stellte sich Holender heute, Montag, per Aussendung gegen die Entscheidung von Ballettdirektor Gyula Harangozo. Er habe die Ballettdirektion "ersucht", dass auch die künftigen Vorstellungen "so aufgeführt werden, wie bei der Premiere".

"Renard" ist eine der letzten Choreografien des früheren Staatsopernballett-Direktors Renato Zanella. Schon bei der Premiere vergangenen März erntete Nitsch Buhrufe für sein Bühnenbild. Die Produktion stand vergangene Saison insgesamt fünf Mal auf dem Programm, die nächsten Vorstellungen finden am 10. und 12. Oktober statt. (APA)


© 2005 derStandard.at - Alle Rechte vorbehalten.
Nutzung ausschließlich für den privaten Eigenbedarf. Eine Weiterverwendung und Reproduktion über den persönlichen Gebrauch hinaus ist nicht gestattet.