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10.05.2005 - Kultur&Medien / Ausstellung
Tanzquartier Wien: Im endlosen Raum
"Schleifen" und das Mai-Programm.

"Ich habe bei meinem Sohn einen roten Ikea-Tunnel gesehen und gesagt: So etwas möchte ich auch haben", erzählte der deutsche Konzeptkünstler Heiner Blum bei der Eröffnung seiner Installation "Schleifen" im Hof des Wiener Museumsquartiers. In der Tat erinnert das Objekt an überdimensioniertes Kinderspielzeug: Achterförmig windet sich ein roter mannshoher Tunnel, leise dringt Musik durch Plastikhäute. "Durch die Schleifen hat man das Gefühl in einem endlosen Raum zu spazieren, kann seine Gedanken tanzen lassen", erklärt Blum. Einen Kontrapunkt zu dieser Labyrinth-Atmosphäre - weder Anfang noch Ende des Tunnels sind sichtbar - setzt die Musik von Peter Kremeier. Man hört nur Anfänge und Enden: Intros von Popsongs der letzten 40 Jahre, Auslaufrillen von Maxi-Singles aus dem Techno/House-Bereich.

Blums Installation eröffnet die Mai-Saison des Tanzquartiers Wien. Es folgen acht neue Produktionen, etwa "Death is certain" von Eva Meyer-Keller und "Gold" von Alexandra Bachzetsis. Von 4. Juni bis 2. Juli läuft "Radikal lokal", ein Gemeinschaftsprojekt von Kunsthalle Wien, Filmmuseum, Konzerthaus, Tanzquartier und Institut für Zeitgeschichte. tom

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