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Der Künstler mit Aphrodite in der OÖN-Galerie   Bild: OÖN

Ein gelbes F auf blauem Untergrund ist Markenzeichen des Welser Transporteurs Felbermayr. Ein W, aus dessen Mitte ein Pfeil nach oben wächst, verbinden Welser sofort mit dem Firmenschild von Baumeister Weixelbaumer. Beide Firmenlogos entwarf der Welser Alfons Eder.

Er schuf sie während seiner Zeit als selbstständiger Grafiker in Wels. Das ist längst Geschichte, denn 1992 trat er in den Ruhestand, seither widmet er sich ausschließlich der Malerei. Einen Einblick in sein Schaffen gewährt der Künstler nun im Buch „Meine Kunstgeschichte in vier Kapiteln“, das in den Welser Buchhandlungen erhältlich ist.

In dieser Sammlung finden sich Zeichnungen aus Eders Studentenzeit an der Akademie für Angewandte Kunst in Wien, die der ausgebildete Graveur besuchte. Weil Studentenjobs in Skandinavien in den Fünfzigerjahren gut bezahlt waren, wollte der gebürtige Uttendorfer (Salzburg) nach Schweden, weigerte sich aber, sich in der langen Schlange um ein Visum anzustellen. Viel schneller bekam er für Finnland die Einreiseerlaubnis. Prompt lief ihm im hohen Norden schon nach wenigen Stunden seine spätere Frau Raija über den Weg.

Was als Sommerjob gedacht war, wurde zu einem 16-jährigen Aufenthalt. Eder machte sich einen Namen als Grafiker, schuf preisgekrönte Werbeplakate und gestaltete für das finnische Nationaltheater Plakate. Noch heute verbindet ihn eine Freundschaft mit dem damaligen Direktor.

1972 flüchtete Eder mit seiner Frau und dein beiden Kindern vor den langen, dunklen Winternächten zurück nach Österreich. In Wels wurden sie sesshaft. Raija gründete auf dem Stadtplatz ein Tanz- und Theaterstudio, Alfons machte sich als Grafiker selbstständig. Die Welser und Salzburger Messe zählten zu seinen Stammkunden. Wirklich aufgeblüht ist Eder aber erst vor 17 Jahren – als er auf dem Papier nur noch nach seinen Vorstellungen gestalten konnte.

Schon im ersten Jahr des Ruhestandes sorgte er mit seinem „Welser Bilderbuch“ für viel Gesprächsstoff. Darin finden sich lokale Begebenheiten – vom Schauturnen über die Probebeleuchtung, vom Hans-Sachs-Chor bis zur Persiflage auf die Bewirtung bei Vernissagen. Verbindend sind bei den meisten Kunstwerken viel nackte Haut und dralle Frauenkörper.

Kritik an katholischer Kirche

Im jüngsten Kunstband finden sich viele beeindruckende Phantasiebilder Eders. Dazu zählen auch seine kirchenkritischen Werke: Auf dem Kreuz hängt eine nackte Sünderin, um die Teufel tanzen. Oder: Aus dem Kopf des Bischofs wächste eine barbusige Schönheit, über deren Kopf ein Kelch mit Hostie und der Schriftzug „Zölibat“ prangen. Eine Ursache für diese Kritik: Als Zehnjähriger wurde Protestant Alfons Eder zum Katholiken gemacht. In seiner gewohnt bissigen Art kommentiert er das heute so: „Ich habe bei meiner Tauffeier wenigstens selbst mitessen können.“ (müf)

Alfons Eder

Beruf: Grafiker und Maler
Wohnort: Wels-Lichtenegg
Familienstand: verheiratet, zwei Kinder, fünf Enkel
Geburtsdatum: 29. 11. 1927

Nachgefragt

Wels gefällt mir, ...... weil es klein genug ist und eine gute Umgebung hat.
An Frauen fasziniert mich ...... es gibt sehr fesche Frauen, und in Wels sind sie meistens sehr gut angezogen.
Mein Lebensmotto ... Lange gesund bleiben – bis die Enkelkinder erwachsen sind.
Ich ärgere mich über ...... gar nichts mehr, ich habe – was die Politik betrifft – resigniert.
Ich freue mich, ...... wenn ein Bild fertig ist und es so geworden ist, wie ich mir das vorgestellt habe.Diese drei Dinge würde ich auf eine Insel mitnehmen ...1. Musikmaschine, 2. drei, vier Bücher für jede Laune, 3. Papier und Griffel

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