Graz, Bregenz (VN-cd) Wer von der Kulturhauptstadt Graz aus mit
dem Zug in die Weststeiermark fährt, wird von aktueller Kunst
begleitet, nun trifft man sie auch im Stadtzentrum auf Schritt und
Tritt: Edelbert Köb hat ein weiteres Kunstprojekt kuratiert.
"Concrete Art" nennt sich das Projekt im öffentlichen Raum, bei
dem nicht die Orte bzw. Bildträger vorgegeben waren wie beim
"Kunstzug"- Unternehmen - an dem auch die Vorarlberger Gerold
Tagwerker und Siegrun Appelt beteiligt sind Ö, sondern das Material.
Wirklich Fremdkörper?
Es ist schlicht und einfach Beton und dass dieser sich nun auch
mittels Kunst in den urbanen Raum drängt, hat nichts mit
Zubetonieren zu tun, dazu sind die Arbeiten von insgesamt sieben
Künstlern schon einmal zu spielerisch. (Außerdem hat die das Projekt
unterstützende Steirische Bauwirtschaft Lehrlinge mit der Umsetzung
beauftragt.) Da ist etwa Magdalena Jetelová, die ein Autobahnstück
zu einer assoziationsreichen Achterbahn werden lässt. Chris Burden
verbindet Macht- und Gewaltmetaphern anhand eines Bunkers mit der
idealen Skulptur.
Körper- und Raumerfahrungen lassen sich zwischen, auf und neben
den Elementen von Hans Kupelwieser machen. Manfred Wakolbinger
thematisiert die Stadtmöblierung ironisch anhand von Schaukelliegen,
während Haim Steinbach etwa das Problem der oft als Fremdkörper
wahrgenommenen monumentalen Skulptur ganz konkret angeht. An einer
geschwungenen Säule wurden hinter Kunststoff zahlreiche
Spielzeugpferde angebracht, die ihm Grazer Bürger zur Verfügung
stellten.
Zu sehen sind diese und andere Objekte in Graz bis Ende des
Kulturhauptstadtjahres. So lange fährt auch der Kunstzug, für den
Edelbert Köb, der ehemalige Direktor des Bregenzer Kunsthauses und
jetzige Leiter des Wiener Museums moderner Kunst, ebenfalls die
Künstler engagierte.