Feldkirch (VN) Während des diesjährigen "Feldkirch Festivals"
finden zahlreiche Ausstellungen statt, die das diesjährige
Festivalmotto "Gottesspuren" auf unterschiedliche Art und Weise
thematisieren und vertiefen.
Kuratiert werden die Ausstellungen von verschiedenen Personen und
Institutionen. So übernimmt etwa das Kulturamt selbst eine
Martin-Häusle-Ausstellung, Eva Jakob lädt einen Künstler aus Malta
in die Johanniterkirche und Sigrid Hutter realisiert ein Projekt mit
zahlreichen Künstlerinnen.
Häusle-Retrospektive
Die Ausstellung zum hundertsten Geburtstag von Martin Häusle im
Palais Liechtenstein zeigt nicht nur das umfassende Werk eines
bedeutenden Landschaftsmalers der Region, spezielle Führungen zu von
Häusle gestalteten Kirchenfenstern verweisen explizit auf seine
Ausbildung als Kirchenmaler und seine spirituellen Arbeiten.
In der Johanniterkirche realisiert der in Malta lebende Künstler
Norbert Francis Attard seine eigens für diesen Raum geschaffene
Installation "Palestrina and Hell", in der er religiöse Tradition
mit der Jetztzeit verbindet. Die Wasserspiegelungen der religiös
geprägten Deckengemälde der Johanniterkirche werden durch einen Mix
barocker Sakralmusik von Palestrina und electronic ambient
begleitet. In Anlehnung an das Festivalthema hat die in Feldkirch
lebende Künstlerin Sigrid Hutter Künstlerinnen eingeladen, dem Bild
des männlichen Gottes das Bild der Göttin gegenüberzustellen.
170 Bewerbungen
Für ihr Projekt "Gott - Göttin: der Versuch einer Versöhnung" hat
eine Jury von über 170 eingeladenen Künstlerinnen 20 Arbeiten
ausgewählt. Die neu entstandenen Arbeiten werden in Schaufenstern
von Geschäften und Cafés in der Feldkircher Altstadt präsentiert.
Orgeln von Enzenhofer
Im Foyer des Montforthauses zeigt man Fotografien des
Vorarlberger Fotografen Reinold Amann. Über ein Jahr lang hat er den
Orgelbauer Christoph Enzenhofer bei seiner Arbeit begleitet.
Entstanden ist dabei eine einzigartige Fotoarbeit, die nicht nur den
Bau einer Orgel dokumentiert, sondern auch die Symmetrie, Harmonie
und Linearität einzelner Elemente inszeniert.
Das Jüdische Museum Hohenems zeigt bereits ab 25. Mai eine
Ausstellung über jüdische und christliche Bibelillustrationen, wobei
zu beobachten ist, dass das Gebot "Du sollst dir kein Bild machen
von deinem Gott" auch im jüdischen Kulturkreis nicht immer beachtet
wurde.
Die Feldkircher Ausstellungen werden alle am 28. Mai, 18 bis 20
Uhr, eröffnet.