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derStandard.at | derStandard.at | Kultur | Bildende Kunst 
19. Oktober 2008
20:37 MESZ
Sotheby's-Auktion im Schatten der Finanzkrise
Kein Zuschlag für Top-Gemälde von Gerhard Richter

London - Ein Top-Gemälde des deutschen Malers Gerhard Richterist am Freitagabend bei einer Versteigerung in London nicht verkauft worden. "Jerusalem" (1995), das Spitzenlos der Auktion für zeitgenössische Kunst bei Sotheby's, hatte einen Schätzwert zwischen fünf und sieben Millionen Pfund (rund neun Millionen Euro) - eine Summe, die niemand auch nur annähernd bieten wollte. Ein weiteres Richter-Gemälde ging nur unter dem Schätzpreis weg. "Abstraktes Bild (Rot)" erreichte nach Angaben des Auktionshauses statt den erhofften drei bis vier Millionen "nur" 2,84 Millionen Pfund. Das wegweisende Werk aus dem Jahr 1991 ging an einen privaten Sammler.

Damit haben sich die Befürchtungen in der Kunstbranche bestätigt, dass die Finanzkrise auch diesen Sektor betrifft. Noch zu Beginn des Jahres hatte Richter mit dem Gemälde "Kerze" einen eigenen Auktionsrekord von fast acht Millionen Pfund aufgestellt. Der 76 Jahre alte Deutsche zählt zu den teuersten lebenden Künstlern der Welt. Seine Werke hatten bei Versteigerungen immer wieder Bietergefechte ausgelöst.

Bei der Sotheby's-Auktion am Freitagabend wechselte zudem das Totenschädel-Gemälde von Andy Warhol, "Skulls" (1976), für rund 4,4 Millionen Pfund den Besitzer. Der Schätzpreis lag hier bei bis zu sieben Millionen Pfund. Ein Werk des britischen Künstlers Damien Hirst ging für rund 825.000 Pfund weg - knapp unter dem Schätzwert von einer Million.

Der Europa-Chef für zeitgenössische Kunst bei Sotheby's, Cheyenne Westphal, sagte: "Unser Gesamtergebnis konnte nicht den unteren Schätzwert erreichen." Sotheby's sei mit dem Ergebnis dennoch zufrieden. Die Kunden hätten "vernünftig und wohlüberlegt" geboten. (APA/dpa)

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