Essl Museum widmet Alfons Schilling Personale
Schilling stellt als einer der Wegbereiter des Wiener Aktionismus und Vorreiter der Cyberspace-Ära auch für Kurator Günther Oberhollenzer eine singuläre Persönlichkeit der Kunstgeschichte dar. Gezeigt werden aktionistische Malereien, Rotationsbilder und Linsenraster-Fotografien aus den Sechziger-Jahren sowie autobinäre Stereobilder aus den Achtziger- und Neunziger-Jahren.
1934 in Basel geboren, gilt Schilling als österreichischer Pionier der künstlerischen Auseinandersetzung mit der visuellen Wahrnehmung und dem Verhältnis von Bild, Raum und Bewegung. Seinem Studium in Wien folgte ein Aufenthalt in Paris, wo seine Rotations- und Schleuderbilder entstanden, ehe er im Herbst 1962 nach New York übersiedelte. Im „Big Apple“ schuf er neben Experimenten mit Holographien u.a. die „Linsenrasterphotographien“, die „random-dot-Stereobilder“ und „Sehmaschinen“ und unterrichtete an der Cooper Union und dem Hunter College. 1986 ist er aus den USA nach Österreich zurückgekehrt.
Über 250 Kunstwerke hat Essl seit 2007 erworben. Die Schau „Brandneu“ bringt eine Auswahl, deren inhaltlicher Schwerpunkt auf metaphysischen und spirituellen Fragestellungen beruht, so Essl. Aus Österreich sind Arbeiten von Arnulf Rainer, Elke Krystufek, Esther Stocker und Martin Schnur vertreten, Werke der Neuen Leipziger Schule, der jüngeren dänischen Szene oder Foto- und Videoarbeiten des Japaners Yasumasa Morimura, der - von Einstein bis Mao - in die Rolle von Persönlichkeiten des 20. Jahrhunderts schlüpft, belegen die Bandbreite der ungebrochenen Sammeltätigkeit.
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