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08.06.2005 - Kultur&Medien / Ausstellung | ||
Ausstellung: Mit der Spraydose durchs Märchen Malerei | ||
VON ALMUTH SPIEGLER | ||
Die Wahlwienerin Maja Vukoje wurde heuer mit dem Georg-Eisler-Preis der BA-CA ausgezeichnet. | ||
Was kann ein Bild heute alles aushalten? Was verkraftet
die Malerei gerade noch? Was nicht mehr? Riesige rosarote Schmusekatzen
etwa, mit denen der Leipziger Maler Martin Eder die renommiertesten
Sammlungen infiltriert? Oder eine Hand voll Elfenstaub? Den Glitzerflitter
streue sie heute nur mehr selten auf ihre märchenhaften Szenen, besänftigt
Maja Vukoje kritische Erinnerungen an ihre letzte Einzelausstellung beim
Wiener Galeristen Martin Janda. Das war wohl etwas zu heftig. Doch genau
darum geht es der 1969 in Düsseldorf geborenen und in Belgrad
aufgewachsenen jungen Künstlerin: um das Austesten von Grenzen, um das
Risiko, eben darum, "was ein Bild aushält". Seit Jahren lebt Vukoje nun
schon in Wien, studierte von 1988 bis 1994 bei Maria Lassnig und Christian
Ludwig Attersee an der Angewandten. Gestern, Dienstag, erhielt die laut Galerist Janda besonders in den USA, in Italien und Deutschland nachgefragte Malerin ihre erste Auszeichnung in Österreich, den von der BA-CA mit 10.900 Euro dotierten "Georg Eisler Preis". Mit der neuen Ausstellungsfläche im ehemaligen Tresorraum des BA-CA-Kunstforums begleitet auch erstmals eine professionelle Ausstellung die in Erinnerung an den 1998 verstorbenen österreichischen Maler vergebene Ehrung. Ein Privileg, das Vorjahressiegerin Katrin Plavcak noch nicht genießen konnte. Wie Plavcak malt auch Vukoje narrativ und gegenständlich, eine gerade unglaublich gehypte Richtung (Prag Biennale, Ausstellung "Wunschwelten" in der Frankfurter Schirn Kunsthalle). Auf die Romantik-Schiene will Vukoje aber nicht reduziert
werden - schließlich arbeite sie schon seit Ende der 80er an ihren
Parallelwelten, in deren Landschaften sie oft selber auftaucht. Immer mehr
hat sie sich dabei von ihren Fotovorlagen entfernt. Die Figuren werden
durch Vukojes Spray-Technik immer ephemerer, fast so, als wenn sie gerade
heruntergebeamt würden - mitten hinein in die Reh-Herde, zwischen
Giraffenhälse und Vogel-Strauß-Füße oder auf den breiten
Schildkrötenpanzer zum sanften Ritt über die Leinwand. |
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