Das Cover des aktuellen "Kunst- und Kulturbericht der
Stadt Wien 2001" hat Symbolkraft: Auf einem roten Banner prangt der Spruch
"Feministische Förderungen sind tragbar". Kulturstadtrat Andreas Mailath
Pokorny (SP) präsentierte am Montag die erste Bestandsaufnahme seiner
Amtszeit.
Neu ist der "Frauenförderungsbericht", ein Pilotprojekt
der Stadt. Obwohl laut Mailath-Pokorny von 29 Neubesetzungen im Zeitraum
2001/02 21 an Frauen vergeben wurden, findet man im Bericht die weiblichen
Protagonisten vor allem auf weniger prestigeträchtigen Posten wie in
kaufmännischer Leitung, Beiräten, Kostümausstattung.
Die laut Mailath angestrebte 50:50 Förderung der
Geschlechter konnte immerhin bei den Kunstankäufen der Stadt beinahe
erreicht werden. Ein sicher lobenswerter Versuch, "selbstkritisch das
Förderverhalten zu analysieren" (Mailath).
Das Budget für Kulturförderungen, das zwischen 1,7 und
1,8 Prozent des Gesamtetats der Stadt Wien liegt, sank im Vergleich zum
Jahr 2000 um 9,11 Mill. auf 162,28 Mill. €. Diese Differenz erklärte
Mailath-Pokorny durch die abnehmenden Raten für den Bau des
Museumsquartiers und für das Holocaust-Mahnmal am Judenplatz.
Den größten Brocken der Förderungen bekamen von den 16
ausgewiesenen Kategorien nach den "Großveranstaltungen" mit 19,977 Mill. €
die Darstellenden Künste mit 54,78 Mill. €. Von der Theaterförderung
profitierte am meisten das Theater in der Josefstadt, das mit 7,739 Mill.
€ um fast eine Million € mehr bekam als im Jahr 2000. sp
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