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25.06.2002 - Kultur News
Kulturbericht für Frauen
Andreas Mailath-Pokorny, Wiener Kulturstadtrat, präsentierte seinen ersten Kunst- und Kulturbericht. Neu ist eine Dokumentation der Förderungen, die an Frauen vergeben wurden.


Das Cover des aktuellen "Kunst- und Kulturbericht der Stadt Wien 2001" hat Symbolkraft: Auf einem roten Banner prangt der Spruch "Feministische Förderungen sind tragbar". Kulturstadtrat Andreas Mailath Pokorny (SP) präsentierte am Montag die erste Bestandsaufnahme seiner Amtszeit.

Neu ist der "Frauenförderungsbericht", ein Pilotprojekt der Stadt. Obwohl laut Mailath-Pokorny von 29 Neubesetzungen im Zeitraum 2001/02 21 an Frauen vergeben wurden, findet man im Bericht die weiblichen Protagonisten vor allem auf weniger prestigeträchtigen Posten wie in kaufmännischer Leitung, Beiräten, Kostümausstattung.

Die laut Mailath angestrebte 50:50 Förderung der Geschlechter konnte immerhin bei den Kunstankäufen der Stadt beinahe erreicht werden. Ein sicher lobenswerter Versuch, "selbstkritisch das Förderverhalten zu analysieren" (Mailath).

Das Budget für Kulturförderungen, das zwischen 1,7 und 1,8 Prozent des Gesamtetats der Stadt Wien liegt, sank im Vergleich zum Jahr 2000 um 9,11 Mill. auf 162,28 Mill. €. Diese Differenz erklärte Mailath-Pokorny durch die abnehmenden Raten für den Bau des Museumsquartiers und für das Holocaust-Mahnmal am Judenplatz.

Den größten Brocken der Förderungen bekamen von den 16 ausgewiesenen Kategorien nach den "Großveranstaltungen" mit 19,977 Mill. € die Darstellenden Künste mit 54,78 Mill. €. Von der Theaterförderung profitierte am meisten das Theater in der Josefstadt, das mit 7,739 Mill. € um fast eine Million € mehr bekam als im Jahr 2000. sp



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