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07.12.2002 - Ausstellung
Herbergsuche zu Ende: Wotrubas Nachlaß soll ins 20er Haus kommen
Die Österreichische Galerie will den Nachlaß von Fritz Wotruba im Wiener 20er Haus zugänglich machen.


Glückliches Ende einer unendlichen Geschichte? Der Nachlaß von Fritz Wotruba (1907-1975) scheint nach vielen Umwegen eine Heimat gefunden zu haben. Diese voraussichtliche Lösung gab Donnerstagabend Wilfried Seipel in seiner Funktion als Vorsitzender des Fritz-Wotruba-Nachlaß-Vereins bei der Präsentation des Wotruba-Werkverzeichnisses im Kunsthistorischen Museum bekannt.

Gerbert Frodl, Direktor der Österreichischen Galerie Belvedere, bestätigte am Freitag das Angebot: In Form eines "begehbaren Depots" könnte der Nachlaß dauerhaft gezeigt und der Wissenschaft zugänglich gemacht werden. Allerdings soll "kein reines Wotruba-Museum" entstehen, sondern wechselnde Werke in die österreichische Kunstgeschichte integriert werden.

Ab Herbst 2003 wird das 20er Haus, bisher vom Museum moderner Kunst Stiftung Ludwig genutzt, zwei Jahre lang renoviert. Danach soll es als Ausstellungsort der Österreichischen Galerie Belvedere dienen. Frodl hofft jetzt, daß der Verein mit der Entscheidung nicht "zu lange auf sich warten läßt".

In den vergangenen Jahren habe es, so Seipel, durchgehend unablässige Bemühungen für eine museale Präsentation gegeben: Den Zusagen von Ministerin Elisabeth Gehrer, vom Museumsquartier und vom Kulturausschuß des Parlaments folgte jedoch keine Realisierung.

Auch der Wiener Albertina habe der Verein ein entsprechendes Angebot inklusive eines finanziellen Beitrags gemacht, das, laut Seipel, jedoch abgelehnt wurde.

Als mögliche Alternative zum 20er Haus überlegt der Verein auch, neben die Wotruba-Kirche in Wien-Liesing ein geeignetes Haus "auf die grüne Wiese" (Seipel) zu stellen. sp



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