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11.11.2002 17:51

Gegen Missbrauch politischer Themen durch Populisten
Kunstaktion an slowakischer Grenze gegen "Mauern im Kopf": Protest gegen Missbrauch der Diskussion um Benes-Dekrete

Wien - 200 Gipsabgüsse von Büsten des ehemaligen tschechoslowakischen Präsidenten Edvard Benes (1884-1948) möchte der in Prag geborene und in Wien lebende Künstler und Fotograf Abbe Libansky (50) am 21. November entlang der österreichisch-tschechischen Grenze in der Nähe des Grenzübergangs Fratres/Slavonice aufstellen. Libansky reagiert mit seiner Kunst-Aktion darauf ,"auf welchem Niveau und auf welche Art die laufende Diskussion um die Benes-Dekrete zwischen Österreich und Tschechien auf beiden Seiten von Populisten missbraucht wird", erklärte er gegenüber der APA. "Es ist ein greifbares Symbol. Vor allem aber geht es um die Grenzen in unseren Köpfen."

Warnung vor "neuen Mauern zwischen den Nachbarn"

Mit seinem Projekt möchte er "auf die gefährliche Entwicklung auf beiden Seiten hinweisen" und "vor den neuen Mauern zwischen den beiden Nachbarn warnen", meinte Libansky, "Populismus und Sturheit gibt es auf beiden Seiten, damit lässt sich weder aus der Vergangenheit lernen, noch für die Zukunft etwas gewinnen."

Politische Vertreter eingeladen

Die 38 Zentimeter hohen Abgüsse einer Büste aus den 40er-Jahren des vorigen Jahrhunderts möchte der Künstler auf einer Länge von ca. 300 Metern auf tschechischer Seite entlang der Grenzlinie aufstellen. Er habe "ganz offiziell" bei den Behörden angesucht und auch das Einverständnis des Grundbesitzers erhalten, so Libansky. Dennoch rechnet er damit, dass die um 11 Uhr vormittags aufgestellten Benes-Büsten nicht lange stehen bleiben werden. "Um eine konkrete Diskussion anzuregen, werden die Vertreter der politischen Parteien von beiden Seiten eingeladen, sich direkt an der Grenze - ohne Wahlpublikum - zu treffen und direkt dort über dieses Problem zu diskutieren." (APA)


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