Stark verjüngte Kunstmesse im Leopold Museum
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Originalfoto von Koppitz (1925). Foto: Galerie Johannes Faber
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Von Brigitte Borchhardt-Birbaumer
Die vierte Art Austria auf drei Etagen eröffnet.
Kunstmesse zeigt breites Spektrum.
Wien.
Viertausend Besucher allein bei der Eröffnung der vierte Art Austria,
die heuer bis Sonntag im Leopold Museum drei Etagen bespielt, lassen
Fragen nach der Notwendigkeit einer zweiten Kunstmesse in Wien
verstummen. Der Verkauf mehrerer Klimt-Zeichnungen und das Interesse an
Kunst um 1900 lässt die Galerien auf eine weitere Symbiose mit dem
Leopold Museum hoffen.
Fotographie auf Überholkurs
Insgesamt hat sich die Art Austria aber im Programm "verjüngt", denn
über ein breites Spektrum von Informel, Aktionismus, "Neuen Wilden" und
ein paar Konkreten wie Helga Philipp geht es bis zu ganz jungen
Positionen, so bei der Galerie Bäckerstraße 4 oder auch bei
Gerersdorfer, der für Robert Munteans Ölbild "Let’s move to the country"
von 2010 sogar mehrere Kunden fand.
Als Klassiker nach 1945 sind die Übermalungen von Arnulf Rainer und
Schüttbilder von Hermann Nitsch bei vielen Galerien zu finden, auf
Personalen setzt die Galerie Kopriva mit Christa Hauer, St. Stephan mit
Herbert Brandl; die Thomans aus Innsbruck kombinieren Walter Pichler und
Siegfried Anzinger. Auffallend wie meist Cajetan Grill mit Skulpturen
von Elisabeth von Samsonow und Fotoobjekten von Gabriele Rothemann oder
Hummel mit frühen Zobernigs, Graf und Kinetismus. Galerie Johannes Faber
zeigt mit Kühn, Koppitz und Nähr, dass Fotografie im Preis längst an
die Malerei heranrückt. Gemälde von Dobrowsky oder Floch bei Freller
oder Schütz treffen sich preislich mit dem Originalabzug der bekannten
"Bewegungsstudie" von Koppitz.
Darüber liegen aber sicher Schiele, Kokoscka, Walde, Egger-Lienz oder
Carry Hauser. Skulpturen bei Chobot, Lang oder Konzett zeigen, dass der
Markt sich über die gängigere "Flachware" hinauswagt. Als Geheimtipps
bleiben Franz Sedlacek oder Albert Birkle. Aber auch von Max Weiler,
Hubert Scheibl oder Peter Pongratz gibt es qualitätvolle Angebote. Und
österreichische Kunst erweitert sich neuerdings durch zugewanderte
Künstler bis nach Taiwan und Seoul.
http://www.artaustria.info
Printausgabe vom Freitag, 06. Mai 2011
Online seit: Donnerstag, 05. Mai 2011 18:30:05